Ratingen Oratorium "Adam" rockt St. Suitbertus

Ratingen · Der Komponist, Texter und Sänger Georg Linßen eröffnete mit Sängern, Orchester und Band eine franziskanische Woche. Das Programm dauert noch bis einschließlich Samstag. Dann gibt es eine Festmesse zum Hochamt.

 Georg Linßen führte mit vielen Aktiven das Oratorium "Adam" in der Suitbertuskirche auf. Auch das Licht spielte dabei eine wichtige Rolle.

Georg Linßen führte mit vielen Aktiven das Oratorium "Adam" in der Suitbertuskirche auf. Auch das Licht spielte dabei eine wichtige Rolle.

Foto: achim Blazy

Wie soll man das denn einordnen, wenn der Komponist, Texter und auch Sänger Georg Linßen am Ende seines Oratoriums "Adam" in der St. Suitbertus-Kirche dem Publikum mit den Worten dankt "... dass Sie sich getraut haben, dieses Stück hier aufzuführen". Hatte er sich um das Musikverständnis der Ratinger gesorgt und um ihre Begeisterungsfähigkeit oder um die Qualität von Stück und Aufführung? Die Besucher jedenfalls applaudierten nach mehr als zwei Stunden begeistert, lang anhaltend und fast so laut wie es vorher aus dem Altarraum getönt hatte.

Guardian Pater Darius begrüßte ein volles Gotteshaus, hieß gut 100 Sängerinnen, Sänger und Orchester- wie Bandmitglieder willkommen und eröffnete damit die franziskanische Woche, die bis zum Samstag täglich ein Programm bietet (www.st-suitbertus-ratingen.de/seite2000.php) und am Samstag, 4. Oktober, um 18 Uhr mit einer Festmesse zum Hochfest des heiligen Franz von Assisi endet. Gleichzeitig wird 60-jährige Bestehen von St. Suitbertus gefeiert.

So war der kräftige Auftakt ein gelungenes Zeichen für Geistlichkeit und Gemeinde. Vor zwölf Jahren hatten Linßen und seine Chöre und Musiker in Assisi die Premiere des Oratoriums begangen, das als zweite Darbietung in einem dreiteiligen Oratorien-Ensemble daherkommt. Um eine leicht verständliche Handlung - ein Sprayer (Thomas Welsing) beschmiert die Klostermauern und setzt sich mit einem Pater (Ralf Tietmeyer) auseinander, trifft nach zwei Jahrzehnten wieder auf ihn und diskutiert erneut mit ihm - wand sich eine überwiegend sacro-rockige Musik. Mal sanft, mal heftig, aber immer begeistert sangen die Solistinnen und Solisten sowie die Chormitglieder des Projektchors Al Canto aus Düsseldorf und Neuss unter der Leitung von Christoph Seeger. Orchester und Band gehörten der Gruppe AMI an.

Die gesungenen Texte blieben bei so viel Verstärkerkraft oft im Unverständlichen, doch die beiden Männer, die sich da über Gott und die Welt unterhielten, über Zweifel und Frieden, die brachten ihre Botschaft sehr wohl rüber zum froh gestimmten Publikum.

Leider verdunsteten die zarten Farben der Dias von Fresken aus Assisi, die an die Stirnwand der Kirche geworfen wurden, unter dem psychedelischen Lichtgewitter von gut zwei Dutzend high power LEDs, die den Auftritt farbleuchtend unterstützten. Und dennoch: Fast zum Schluss flackerte auf der Leinwand eine einzelne Kerze, die beste Visualisierung des Liedtextes "Im Angesicht der Nacht wird ein kleines Licht zur Macht..". Genau das war es, worauf die mächtige Musik und die Bibeltexte des Dialogs und der Lieder hingeführt hatten.

Das beachtliche Konzert bewegte die Zuhörer noch eine ganze Weile und gab Anlass für angeregte Gespräche, nicht zuletzt mit den Chormitgliedern, die sich zum Schluss singend aus der Kirche bewegt hatten. Eine Frau war besonders froh: Ute Bohn aus dem Pfarrgemeinderat, die sich wacker, unterstützt von vielen Helfern, für die Aufführung eingesetzt und organisiert hatte.

(RP)
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