Analyse Parkplätze werden zum Zahlenspiel

Heiligenhaus · Hochschule und Thormählen-Bildungshaus stehen, der Hefelmann-Park ist fertig. Trotzdem geht die Vermarktung des Kiekert-Geländes weiter. Zweimal kommt der Fonds NRW.Urban mit ins Planspiel.

Kostenloses Parken - zwei Stunden mit Parkscheibe - soll für die Innenstadt erhalten bleiben. Das gehört mit zum Fazit, das die Verwaltung Anfang des Jahres nach Auswertung der Park-Statistik für 2016 zog. Dies soll also auch gelten, wenn Parkraum zumindest zeitweise knapp wird. Dies ist abzusehen.

Abzusehen ist auch: Das Thema Parkplatzsuche hat für die Innenstadt das Zeug zum Dauerbrenner. So rechnen die Fachleute: Durch die Entwicklung des Nahversorgungszentrums auf dem Hitzbleck-Gelände werden kurzfristig schon in der Abrissphase (ab Sommer) 118 Stellplätze auf dem Parkplatz Hitzbleck entfallen. In der späteren Bauphase werden auch die 37 Stellplätze auf dem Parkplatz Bahnhofstraße temporär entfallen. Die Einrichtung temporärer Parkmöglichkeiten ist nicht möglich. Nach Fertigstellung des Nahversorgungszentrums sollen jedoch rund 260 Stellplätze entstehen, so dass sich ein Plus von 105 Stellplätzen ergibt. Die 63 provisorischen Parkplätze an der Ladestraße (Pastorat) werden mit der Entwicklung dieser Flächen entfallen.

Das soll geschehen: "Bei der Bebauung müssen Stellplätze eingeplant werden, um den Parkbedarf des Gebäudes nachzuweisen. Die geplante Bebauung des Mitarbeiterparkplatzes bedeutet ein Minus von 112 Parkplätzen. In der Linderfeldstraße könnte hingegen - auf Grundlage einer internen Planung - die Anzahl der Stellplätze im Straßenraum von 27 auf 39 Stellplätze gesteigert werden. Es verbleibt dennoch ein Minus von 100 Stellplätzen.

Abhilfe schaffen soll nun ein provisorischer Parkplatz an einer Stelle, die bis Ende vergangenen Jahres in keiner Statistik zu diesem Plan hätte auftauchen können. Ecke Westfalenstraße und Kettwiger Straße, auf dem Kiekert-Areal. Die Fläche war ursprünglich für ein Einkaufszentrum vorgemerkt. So lange, bis sich Ende vergangenen Jahres alle Pläne mangels realistischer Erfolgsaussichten in Luft auflösten - und die Stadt im Anschluss den Vertrag mit dem Investor rückabwickelte.

Stattdessen soll nun für 45.000 Euro so gebaut werden: Über die Zufahrt Kettwiger Straße sollen 44 neue Stellplätze entstehen. Und zwar so, dass "die Topografie der leichten Hanglage nur minimal verbessert werden muss und im Übrigen durch Abziehen des Oberbodens und Herstellung einer ca. 20 Zentimeter dicken Schotterschicht die ganzjährige Nutzbarkeit erreicht wird". Zur Nutzbarkeit für die Innenstadt soll zudem ein Fußweg den Parkplatz unmittelbar mit der vorhandenen Querung der Westfalenstraße bzw. dem Fußweg zur Campusallee verbunden werden. Schließlich muss die Parkfläche zu der Sanierungsfläche von NRW.Urban hin mit einem Bauzaun abgesichert werden.

Der Grundstücksfonds des Landes kommt in Sachen Kiekert-Areal als Eigentümer noch in direkter Nachbarschaft ins Spiel. Noch bis zum 7. Juli läuft ein Bieterwettbewerb. "Westlich der Kettwiger Straße - im Einmündungsbereich der neu entstandenen Straße "Am Thormählenpark" - sollen die hier zurzeit noch im Bau befindlichen Geschosswohnungsbauten in zwei Losen mit Baugrundstücken in einer Größe von 949 und 973 Quadratmetern mit dreigeschossigen Gebäuden ergänzt werden", teilen Ludger Kloith und Cornel Volk in der Ausschreibung mit.

An Werbeargumenten lassen sie es nicht fehlen - dazu reicht ihnen das Aufzählen der direkten Nachbarschaft: Hochschule, Thormählen-Bildungshaus, Hefelmann- und Thormählen-Generationenpark, Studentenwohnheim. Nur Parkplätze lassen sich nicht aus dem Boden stampfen.

(RP)
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