Ratingen Paul-Gerhardt-Kirche feiert 60 Jahre

Ratingen · Morgen gibt es ein großes Gospelkonzert. Pfarrer Weimann blickt zurück auf die Historie.

 In der Paul-Gerhardt-Kirche (v. l.) : Die Presbyter Hans Philipp Tillmann und Heinz-Gerd Stratmann mit Pfarrer Stephan Weimann und Küsterin Gudrun Klimpki. Sie zeigen Kirchenstühle aus 60 Jahren. Das neue Modell steht rechts.

In der Paul-Gerhardt-Kirche (v. l.) : Die Presbyter Hans Philipp Tillmann und Heinz-Gerd Stratmann mit Pfarrer Stephan Weimann und Küsterin Gudrun Klimpki. Sie zeigen Kirchenstühle aus 60 Jahren. Das neue Modell steht rechts.

Foto: A. Blazy

"Wir haben kürzlich eine uralte Rechnung über eine Bodenvase wiedergefunden." An solch kleinen Dingen hat der Tiefenbroicher Pfarrer Stephan Weimann richtig Spaß. Denn er ist "absoluter Geschichtsfan", wie er selbst sagt. An diesem Wochenende sind es aber nicht historische Puzzleteile, sondern die ganze Paul-Gerhardt-Kirche in Tiefenbroich, die im Blickpunkt des Interesses stehen. Die Kirche steht seit 60 Jahren.

 "Hell, freundlich und nicht zu groß" nennt Pfarrer Weimann die Kirche. Die Glasfenster hat Wolfhard Röhrig gestaltet.

"Hell, freundlich und nicht zu groß" nennt Pfarrer Weimann die Kirche. Die Glasfenster hat Wolfhard Röhrig gestaltet.

Foto: Blazy Achim

Zeit für Erinnerungen: "Freundlich, hell und nicht zu groß" findet Weimann den Bau. Die Kirche ist inzwischen drinnen wie draußen auf den Stand gebracht, den sie zehn Jahre nach ihrer Fertigstellung hatte. "Nach zehn Jahren war schon eine Grundsanierung unter anderem der Fenster nötig", sagt Weimann. Eine der 60 Jahre alten Ideen sei man im Innenraum von Beginn an treu geblieben: "Hier gibt es Stühle, keine Bankreihen." Am 11. November 1956 fand die Übergabe der evangelischen Kirche in Tiefenbroich an die Gemeinde statt. Die Rheinische Post schrieb damals: "Präses Held legte seiner Ansprache zur Einweihung die letzten Worte des Matthäus-Evangeliums zu Grunde (28,20): ,Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende'. Diese Worte des Herrn Jesus Christus gäben Grundlage und Bedeutung für den Kirchbau in allen Zeiten. Das Gotteshaus sei Mittelpunkt der Gemeinde."

 Die Paul-Gerhardt-Kirche steht am Alten Kirchweg.

Die Paul-Gerhardt-Kirche steht am Alten Kirchweg.

Foto: Blazy Achim

Die neue Kirche, die für 400 Besucher ausgelegt war, zeigt Eigenwilligkeiten, wie Pfarrer Weimann sie nennt: Die Rückseite und die rechte Seitenwand waren fast vollständig mit einer Buntverglasung versehen, die sich heute noch im Durchgang zum Gemeindezentrum und in der Sakristei erhalten hat. Der Innenraum gleicht einer gewaltigen Halle mit Empore und umfasst einem Altarraum, der ein wenig eingezogen und durch zwei Stufen vom Raum der Gemeinde getrennt ist. Das flache Dach ist leicht geschwungen. Der einzeln stehende Turm hat ein niedriges Dach mit einem Kreuz, das vier Seitenarme aufweist.

Außen ist die Kirche mit zeittypischen gelben Klinkern versehen. Der Innenraum war ursprünglich weiß gestrichen. Im Altarraum befand sich an der Stirnwand ein gewaltiges mittelbraunes Holzkreuz. Wenige Tage vor der Einweihung, am 5. November 1956, wurde der Einbau der drei Glocken in den Turm vorgenommen.

Am morgigen Sonntag wird das Jubiläum um 11 Uhr am Alten Kirchweg 48 gefeiert. Der "New Life Gospel Choir" aus Düsseldorf singt den Gottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche - und im Anschluss sind die Besucher zu einem Empfang eingeladen.

(RP)
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