Advent Türöffner Per Bürgerbus über drei Hügel bis zum eigenen Haus

Ratingen · Das Öffnen von Türen gehört zum Advent. In unserer Serie stellen wir jeden Tag einen Menschen vor, der Türen für andere öffnet.

 Wolfgang Peter fährt den Bürgerbus in Erkrath. Der pensionierte Oberstudienrat setzt sich gerne hinters Steuer und chauffiert die Menschen.

Wolfgang Peter fährt den Bürgerbus in Erkrath. Der pensionierte Oberstudienrat setzt sich gerne hinters Steuer und chauffiert die Menschen.

Foto: A. Blazy

erkrath (von) Mit großem Hallo wird Wolfgang Peter erwartet. Öffnet er die Türen zu seinem Bus, ist er mit seinen Passagieren unmittelbar im Gespräch. "Nach Hause bitte!", lautet die übliche Bitte. Und Wolfgang Peter, zusammen mit weiteren zwei Fahrerinnen und 15 männlichen Kollegen als Buslenker aktiv, weiß sofort, wohin die Fahrt geht. "Und ist mal einer länger nicht dabei, fragen wir uns, was der Grund dafür ist", erklärt der knapp 74-Jährige. Der pensionierte Oberstudienrat fährt nicht irgendeinen Bus, er lenkt den Bürgerbus.

2010 initiiert, feiert dieses "Aushängeschild bürgerschaftlichen Engagements", wie Bürgermeister Christoph Schultz gratulierte, seinen sechsten Geburtstag. Beim Bürgerbus ist der Name Programm: Der Minibus, der Platz für acht Passagiere plus Fahrer bietet, verkehrt dort, wo es sich für die Großmodelle der Rheinbahn nicht lohnt. Die Idee dazu stammt aus den Niederlanden, Ehrenamtler wie Wolfgang Peter und Ulrich Schimschock haben sie für ihre Stadt adaptiert. Und gleich um weitere Service-Quotienten erweitert: Stehen Senioren mit Rollator vor der Bustür, wird ihnen ebenso geholfen wie den Mitfahrern, die sich mit schweren Einkaufstüten und Taschen plagen.

Das Transportmittel und seine Belegschaft leben eine Erfolgsgeschichte. "Man hat das Gefühl, in einer großen Familie zu sein", sagt der Buslenker. Und die Kundschaft ist ebenfalls zufrieden. "Wir sind alle froh, dass es diese Sonderlinie gibt", "eine Bereicherung, besser geht es nicht", und "wunderbar und toll", loben Nutzer die Einrichtung überschwänglich. "Wir sind alle sehr zufrieden." An theoretisch 80 Haltestellen - die Sonderlinie darf per Sondergenehmigung auch zwischen eingerichteten Haltestellen Menschen ein- und aussteigen lassen - verkehrt der Bus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort