Eine Schlüsselstelle in der Verwaltung wird frei. Jürgen Rautenberg, der bisherige Leiter des Planungsamtes, geht nach Papenburg an der Ems (Niedersachsen) und wird dort ab dem 1. Februar 2016 als Stadtbaurat fungieren. In Ratingen hat man diese Entscheidung nüchtern zur Kenntnis genommen. Personaldezernent Frank Mendack, der bereits über den Weggang des 51-jährigen Diplom-Ingenieurs informiert wurde, will die Stellenausschreibung so schnell wie möglich vorantreiben. Zum Anforderungsprofil gehört auch, dass sich die neue Amtsleitung stärker in der Öffentlichkeit zeigen soll.

Verwaltungsintern war man mit der Arbeit Rautenbergs überhaupt nicht zufrieden. Offiziell will man sich zur Personalie nicht mehr äußern, doch es gilt als gesichert, dass es zwischen der Stadtspitze und Rautenberg zu großen Problemen gekommen ist. Ergebnis: Der bisherige Leiter des Planungsamtes trat - zumindest öffentlich - kaum in Erscheinung. Wichtige Projekte wie die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes und der Teilneubau des Rathauses wurden in erster Linie über Jochen Kral, den Technischen Beigeordneten, kommuniziert - oder über Lutz F. Kalkstein, der das Rathaus-Projekt steuert. In einem ersten Interview mit der Stadt Papenburg betonte Rautenberg, dass er wichtige Erfahrungen aus seinen früheren Tätigkeiten mitbringe. "Ich war städtebaulich-planerisch jeweils verantwortlich unter anderem beim Neubau von Bauhof und Feuerwache in Haan und beim Teilneubau des Rathauses in Ratingen", erklärte er. Papenburgs Größe - die Stadt hat rund 36 000 Einwohner - erlaube es, "sehr nah an den Bürgern zu sein". Rautenberg war im Oktober des Jahres 2012 nach Ratingen gekommen. Zuvor hatte er das Planungsamt in Haan geleitet und sich dort auf die Stelle des Technischen Beigeordneten beworben. Er wurde aber nicht gewählt. Rautenbergs Vorgänger in Ratingen war Michael Hölzle, der ihn in das neue Ressort einarbeitete. Eine offizielle Verlautbarung der Stadt zum Wechsel Rautenbergs nach Papenburg hat es bisher nicht gegeben.