Ratingen Politik lehnt Parkplatz für Sparkasse ab

Ratingen · Der Bezirksausschuss Mitte sieht an der Düsseldorfer Straße eine städtebauliche Lücke, die man schließen muss.

 Diese bauliche Lücke nutzt die Sparkasse HRV zurzeit als Stellfläche. Doch der Bezirksausschuss Mitte lehnte den Plan ab, dort dauerhaft Parkplätze zu installieren. Dies sei städtebaulich nicht vertretbar.

Diese bauliche Lücke nutzt die Sparkasse HRV zurzeit als Stellfläche. Doch der Bezirksausschuss Mitte lehnte den Plan ab, dort dauerhaft Parkplätze zu installieren. Dies sei städtebaulich nicht vertretbar.

Foto: Achim Blzay

Das ist mal ein politischer Paukenschlag: Auf der Sitzung des Bezirksausschusses Ratingen Mitte stimmten alle Mitglieder für den gemeinsamen Antrag von CDU, BU, SPD, FDP und den Grünen, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, den Bauantrag der Sparkasse HRV über die Nutzung des Grundstücks an der Düsseldorfer Straße als Parkplatz abzulehnen. Denn gerade dieser Bereich werde zurzeit mit großem Aufwand städtebaulich aufgewertet.

Wenn nun hier ausschließlich ein Parkplatz für den Eigenbedarf entstehen würde, wäre dies "eine Unternutzung eines wertvollen Grundstücks mitten in der Stadt", so der Tenor. Ein baulicher Lückenschluss sei an dieser Stelle notwendig. Und schließlich sei der Bau von Wohnungen in der Innenstadt sowohl stark nachgefragt als auch wirtschaftlich.

Der Stellplatzbedarf der Sparkasse könne auch unterirdisch oder auf dem rückwärtigen Grundstücksteil abgebildet werden, hieß es im Ausschuss. Nun soll die Verwaltung das weitere Vorgehen in einem Gespräch mit der Sparkasse klären.

Wenn in der Innenstadt neuer Parkraum entsteht, werden Politik und Einzelhandel hellhörig. Gut erreichbare Stellflächen in der City sind rar. Insgesamt ist man nicht glücklich mit der aktuellen Lage. Denn einige Parkhäuser (zum Beispiel das an der Werdener Straße oder im Stadttor) werden nur unzureichend genutzt. Und Provisorien wie der Parkplatz an der Kirchgasse sind keine Dauerlösung. Nun wollte die Sparkasse HRV im Bereich ihrer Hauptverwaltung an der Düsseldorfer Straße einen neuen Parkplatz bauen. Die Fläche wird zwar bereits informell genutzt, müsste aber so hergerichtet werden, dass bauliche Rahmenbedingungen erfüllt werden.

Was war genau geplant? Der Parkplatz liegt auf dem Grundstück Düsseldorfer Straße 30/32. Dort soll es insgesamt 29 Stellflächen geben. Der Nutzerkreis ist laut Stadt begrenzt: Er umfasst Mitarbeiter der Sparkasse, Dienstleister und Handwerker für das Geldinstitut. Für Kunden soll weiterhin die Tiefgarage der Sparkasse (22 Stellplätze) zur Verfügung stehen. Die Erschließung des neuen Bereiches erfolgt von der Minoritenstraße aus. Man nutzt also eine gemeinsame Zufahrt für die 22 vorhandenen und 29 neuen Stellplätze. Auf dem neuen Parkplatz, der zurzeit lediglich mit Schotter und Split befestigt ist, sollte es außerdem eine überdachte Abstellfläche für Fahrräder der Mitarbeiter geben. Der Platz befindet sich innerhalb einer Wasserschutzzone, müsste deshalb gepflastert oder asphaltiert werden. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte, dass es sich mit Blick auf die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes um einen planerisch großen Bereich handele, der Entree-Charakter habe. Anders ausgedrückt: Lücken stören, und der neue Parkplatz kommt einem klaffenden Loch mitten in einer geschlossenen Häuserreihe gleich. Thomas Besting, Abteilungsleiter Vorstandsstab der Sparkasse, hatte auf Anfrage dieser Zeitung betont: "Ziel ist es, unser Parkhaus deutlich zu entlasten, dessen Stellplätze für größere Autos teilweise zu eng geworden sind."

Von einem Neubau ist also keine Rede. Das Grundstück gehört der Bank und ist eingezäunt. Der Verwaltungsrat der Sparkasse ist übrigens auch mit Vertretern aus der Politik besetzt, die sich aktuell mit der Entwicklung der Innenstadt beschäftigt. Nun das klare Veto: Das Grundstück ist zu wertvoll für einen schnöden Parkplatz. Gerold Fahr (CDU): "Uns geht es an dieser Stelle rein um den städtebaulichen Akzent."

(RP)
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