Heiligenhaus Politik prüft ein neues Löschsystem

Heiligenhaus · Mit einer neuartigen Wasserlanze könnte die Feuerwehr Brände gefahrloser bekämpfen. FDP startet eine Anfrage.

 Die Cobra-Technik im Einsatz. Durch das zuvor gefräste Loch wird Wasser unter hohem Druck in die brennenden Räume "geschossen".

Die Cobra-Technik im Einsatz. Durch das zuvor gefräste Loch wird Wasser unter hohem Druck in die brennenden Räume "geschossen".

Foto: Hersteller

Der Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit in Heiligenhaus wird sich in seiner Sitzung Mitte November unter anderem mit der Frage beschäftigen, ob ein neuartiges Gerät zur Bekämpfung von Gebäudebränden angeschafft werden soll.

Mit ihrer Anfrage möchte die FDP-Fraktion geklärt haben, inwieweit das "Kaltschneidesystem Cobra für Brandeinsätze an Gebäuden" dabei helfen kann, die im Brandschutzbedarfsplan vorgeschriebenen Fristen einzuhalten. "Wir sind im Internet auf das innovative Gerät zur Brandbekämpfung aufmerksam geworden und würden in einem ersten Schritt gerne wissen, was es genau kann und ob es für Heiligenhaus hilfreich ist - insbesondere zur Einhaltung oder Verringerung der Zeiten zwischen Alarmierung und Rettung vor Ort", sagt Volker Ebel, Fraktionsvorsitzender der Partei. Die schriftliche Anfrage selbst stellt noch Fragen nach den Voraussetzungen in Heiligenhaus und den Erfahrungen anderer mit dem Gerät.

Feuerwehrchef Ulrich Heis sieht mit einem Blick auf den Brandschutzbedarfsplan keine Verbesserungschancen: "Bei den vorgesehenen Fristen geht es vor allem um die Rettung von Menschenleben. Das Gerät dient aber dazu, mit hohem Druck durch Türen, Fenster oder Wände zu schießen und dann den Brand herunterzukühlen. Personen im Inneren sind dann eher gefährdet, als dass man ihnen so schneller zu Hilfe kommen kann."

Für den Löschvorgang und die Sicherheit der Feuerwehrleute hingegen sei das Kaltschneidesystem sehr wohl hilfreich. In der ersten Bekämpfungsphase müssen die Hilfskräfte nicht das Gebäude betreten. "Außerdem erleben wir immer öfter, dass sich hinter nachträglich angebrachten Dämmungen zur energetischen Verbesserung an Gebäuden Brände entwickeln.

Die Brandherde sind dann schwer zugänglich und das Schneidlöschsystem Cobra wäre für solche Fälle ideal geeignet." Die Feuerwehr Gladbeck hat bereits Erfahrungen und diese in feuerwehrinternen Medien präsentiert. Im Rahmen des Projektes "Feuerwehrensache", einer Gemeinschaftsaktion des NRW-Innenministeriums und des Dachverbandes der Feuerwehren VDF, werden die Geräte demnächst an einigen Standorten in Nordrhein-Westfalen erprobt. "Neben dem Erstangriffsfahrzeug sollen zwei Sonderlöschfahrzeuge beschafft werden. Hierbei soll die, in Deutschland nicht weit verbreitete, Löschschneidtechnik System Cobra in der Fläche erprobt und für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW evaluiert werden", heißt es auf der Internetseite www. feuerwehrensache.nrw.de.

In anderen europäischen Ländern wie Schweden, den Niederlanden und England kommt Cobra schon vielfach zum Einsatz.

(RP)
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