Heiligenhaus Programm-Premiere im Ludgerustreff

Heiligenhaus · Ingrid Niering plant "Interkulturelle Begegnungstage" für christliche, jüdische, muslimische Gemeinden. Der Unterstützerkreis ist groß.

 Die Idee lebt auf: Der "Engel der Kulturen" vor dem Rathaus.

Die Idee lebt auf: Der "Engel der Kulturen" vor dem Rathaus.

Foto: abz

"Wir holen uns gegenseitig ab." So beschreibt Rolf Watty die Idee für das Jahresprogramm im Ludgerustreff. Was dessen Leiterin Ingrid Niering gemeinsam mit ihm für dieses Jahr plant, ist im wörtlichen wie im übertragenen Sinn zu verstehen. Denn beteiligt am vollen Terminkalender sind neben der Caritas-Gesellschaft Heiligenhaus auch die christlichen, jüdischen und marokkanischen Gemeinden in der Stadt. Sie haben das Programm - genannt "Interkulturelle Begegnungstage" - gemeinsam zusammengestellt.

Eine der Ideen geht zurück auf das vergangene Jahr, als Realschüler der Unesco-Realschule den symbolischen "Engel der Kulturen" durch die Stadt trugen - im Zeichen des interreligiösen Dialogs. Das Kunstwerk ist inzwischen in den Boden des Rathausplatzes eingelassen. Am 20. Mai wird ein gemeinsamer "Friedensgang" durch Heiligenhaus diese Idee neu aufnehmen. Watty sähe dies gern "ab sofort jedes Jahr". Im Kreis des Engels der Kulturen sind die Symbole der drei abrahamitischen Religionen - Kreuz, Halbmond, Sterne eingelassen. Und so angeordnet, dass sie eine eigene Form ergeben. Das ursprüngliche Kunstprojekt zielte darauf ab, das friedliche Zusammenleben und das Verständnis für die jeweiligen anderen Kulturen zu unterstützen. Diesen Gedanken möchten Watty und Niering neu beleben. Auch an Details ist schon gedacht. "Pfarrer Alfons Demand will Kerzenleuchter zur Verfügung stellen, die beim Gang durch die Stadt genutzt werden können", sagt Niering.

Den Auftakt zum Jahresprogramm bildet ende Januar eine Doppelveranstaltung zum Werk der Autorin Barbara Honigmann. In ihrem Buch "Chronik meiner Straße" beschäftigt sie sich mit Alltagsleben, in dem sich Wege von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen kreuzen. Geplant ist am Samstag, 23. Januar, 10 bis 16 Uhr, zunächst ein Workshop zu Honigmanns werk unter Leitung von Anke Ernst. Und am 28. Januar, 18 Uhr, kommt Barbara Honigmann zu einer Lesung in den Ludgerustreff.

Am Montag, 29. Februar, geht die Reihe mit einem Vortrag von Pfarrer Reiner Nieswandt weiter. Er spricht über den Konflikt zwischen Israel und Palästina.

"Eine Stadt, viel Gott" ist der Titel einer Ausstellung, die von Samstag, 20. Februar bis Freitag, 18. März sowohl in der Ditib-Moschee wie im Ludgerustreff zu sehen sein wird. Sandra Then zeigt dort Fotografien aus Jerusalem. Nach der Eröffnung am 20. Februar, 11 Uhr, spazieren die Besucher zur Ditib-Moschee, wo der zweite Teil der Ausstellung läuft. Am Montag, 22. Februar, und Montag, 29. Februar, führt die Fotografin Sandra Then selbst durch ihre Ausstellung, jeweils von 16 bis 17 Uhr im Ludgerustreff, von 18.30 Uhr an für eine Stunde durch die Ditib-Moschee. Ein Besuch der Düsseldorfer Moschee, Filme, Vorträge und ein "interkultureller Entspannungstag für Frauen" (3. September) runden das Programm ab.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort