Ratingen Protest-Flut gegen Pipeline

Ratingen · 4000 Unterschriften aus Ratingen: Der Widerstand gegen die Inbetriebnahme der CO-Röhre hat noch einmal deutlich zugelegt. Viele Bürger nutzten die Gelegenheit, Einwendungen zu erheben.

2010: So demonstrierten die Gegner der CO-Pipeline
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2010: So demonstrierten die Gegner der CO-Pipeline

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Die Fraktionsspitzen der Bürger Union (BU) sprachen von einer "überwältigenden Resonanz". In der Tat: Mit diesem Ergebnis konnte man angesichts der schwach besuchten Informationsveranstaltung in der Dumeklemmerhalle überhaupt nicht rechnen. Rund 4000 Unterschriften kamen nach Angaben der Stadt bis zum gestrigen Abend zusammen, 1667 Signaturen hatte die BU gesammelt, auch andere Ratsfraktionen haben sich an der großen Aktion beteiligt und ausgefüllte Unterschriftenlisten bereits gesondert abgeschickt.

Ärger wegen Geo-Grid-Matten

Aus Sicht der BU waren die Info-Stände ein voller Erfolg. Man habe sich gefreut, dass auch die Fraktionen der CDU, SPD und der Grünen mit eigenen Ständen mitgewirkt hätten, resümierten Alexander von der Groeben, Fraktionschef der BU, und Angela Diehl, die erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Dieter Donner, Sprecher der Initiative "Stopp Bayer CO-Pipeline", und Bürgermeister Harald Birkenkamp zeigten sich sehr erfreut über die große Resonanz in der Ratinger Innenstadt. Birkenkamp: "Wir in Ratingen treten im Kampf gegen die Pipeline geschlossen auf." Donner betonte: "Gemeinsam mit vielen anderen Gegnern machen die Bürger so gegenüber den Behörden, dem Antragsteller Bayer, aber auch der Politik im Lande deutlich, wie groß der Widerstand gegen das Projekt wirklich ist.". Da bislang viel "hinter den Kulissen" und unter Ausschluss der Öffentlichkeit geregelt worden sei, müsse die Stimme der Bürger noch mehr Gewicht bekommen. Donner erwartet weitere Klagen — vor allem wegen erforderlicher Nachbesserungen im Bereich der umstrittenen Geo-Grid-Matten (Baggerschutz). "Viele Anwohner werden nicht zulassen, dass man wieder auf ihre Grundstücke geht und dort arbeitet", betonte der Hildener, der mit der Protest-Flut gerechnet hat. "Es gibt viele Bürger im Kreis Mettmann, die immer wieder an Protestaktionen gegen die Pipeline teilnehmen." Was ihn in Ratingen positiv überrascht habe, sei die Tatsache, dass man parteiübergreifend informiert und diskutiert habe, urteilte er. Donner verspricht sich von den Aktionen noch einmal einen deutlichen Schub. Insgesamt seien bisher mehr als 10 000 Unterschriften gesammelt worden, zahlreiche Bürger hätten ihre Einwendungen direkt an die Bezirksregierung geschickt.

Donner wird die Listen am kommenden Freitag, 5. Oktober, Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne) in Düsseldorf überreichen. Er wird nicht alleine anreisen. "Es werden mindestens elf Mitstreiter ganz bestimmt dabei sein", versicherte er.

Der Termin findet im Musikzimmer im Schlösschen der Regierungspräsidentin statt. Man wolle sich als neutrale Planfeststellungsbehörde nicht zum Inhalt des Verfahrens äußern, es werde ein Informationsblatt zum weiteren Ablauf der Planungen verteilt, hieß es gestern in Düsseldorf.

(RP/url)
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