Ratingen Publikumsmagnet Goya

Düsseldorf · Die Goya-Ausstellung im Stadtmuseum hatte schon in den ersten beiden Monaten rund 3000 Besucher. Sie schließt am 24. Januar mit einer Fiesta. Anfang Februar geht es im Kulturausschuss um die Neugestaltung des Hauses.

Museumschefin Melanie Ehler rechnet damit, dass die Zahl zum Ende der Schau nochmals kräftig anziehen wird. Die 2997 Besucher der ersten beiden Ausstellungs-Monate wertet sie aber bereits als beachtlichen Erfolg. Zum Vergleich: Die Sonderausstellung mit Werken von Emil Schumacher, einem der Mitbegründer der abstrakten Kunst in Deutschland, hatte 2008 während ihrer gesamten Laufzeit 1900 Besucher.

Interesse an der Drucktechnik

Ebenfalls bestens nachgefragt waren die Führungen durch Goyas druckgrafische Welt, wobei das Publikum großes Interesse für die Herstellung, also für die technische Seite der Kunst wie für die Qualitätsunterschiede zwischen frühen und späteren Drucken gezeigt hätte, weiß Museumspädagogin Jeanette Petersen. Damit hat sich ein Wunsch des Sammlers und Leihgebers Franz Armin Morat vom Institut für Kunst und Kunstwissenschaften in Freiburg im Breisgau erfüllt, dem eben dieser Aspekt am Herzen liegt, wie er bei der Eröffnung betont hatte.

Eine andere Frage ist, ob die Schau den 3000 Besuchern auch gefallen hat: "Ein Jahrhundert-Ereignis. Der nackte Wahnsinn in Ratingen" oder "Schwer zu überbieten" notierten begeisterte Ausstellungsbesucher im Gästebuch des Museums, vereinzelt gab es aber auch kritische Stimmen. Ein bisschen dunkel sei es gewesen, und die Bildtafeln arg klein beschriftet, befanden vor allem ältere Besucher. Melanie Ehler wirbt noch einmal um Verständnis: "Grafiken sind äußerst empfindlich, das Licht muss also auf jeden Fall gedämpft werden. In den meisten Museen ist es bei derartigen Ausstellungen sogar noch dunkler."

Die Schriftgröße bei der Beschilderung der Bilder sei in der Tat ein Problem. Je größer allerdings die Beschriftung ausfalle, desto raumgreifender werde die Tafel und als Folge davon die Hängung der Bilder umso enger, so dass am Ende die Proportionen nicht mehr stimmten, erklärt Ehler. Manöverkritik nimmt die Chefin allerdings auch gerne persönlich entgegen. Eine gute Gelegenheit dazu gibt es bei der Abschlussveranstaltung zur Goya-Schau, die am Sonntag, 24. Januar, in Form einer Fiesta mit Musik, Tanz, Tapas von Maurafubi und Wein von Vitis Vinifera im Museum stattfinden soll. Läuft die Sache gut, könnte es ein fulminanter Ausgleich für die langatmige Eröffnung der Ausstellung vom 8. November werden.

Von 17 bis 20 Uhr werden sich bei der Abschluss-Fiesta verschiedenen Programmpunkte wiederholen, so dass keiner Sorge haben muss, etwas zu verpassen: Melanie Ehler lädt zu Führungen ein und stellt ihre Goya-Favoriten vor, Gitarrist Burkhardt Wolk unterhält mit munteren "Caprichos"-Interpretationen aus der Feder von Castelnuevo-Tedesco. Jochen Jasner spielt ebenfalls Gitarre und stimmt dazu spanische und lateinamerikanische Gesänge an, der Spanische Club zeigt andalusische Volkstänze und lädt zum Mitmachen ein.

Danach ist wieder Alltag, doch es bleibt spannend: Ein Thema der Kulturausschuss-Sitzung am 4. Februar wird die Neugestaltung des Museums sein.

(RP)
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