Breitscheid Lösung für Knallkreuzung kommt in Sicht

Breitscheid · Beim Osterfeuer in Breitscheid standen neben der Heimeligkeit auch politische Themen im Fokus. Im Hinblick auf eine Streitfrage wurde es besonders konkret: Die Knallkreuzung bei Real soll entschärft werden. Der nötige Vertrag dazu liegt unterschriftsreif vor.

 Ein Kreisverkehr soll die Ampelanlage an der Kreuzung bei Real in Breitscheid ersetzen. Grundeigentümer und Stadt stehen nach Auffassaung des Bezirksausschusses unmittelbar vor einer Lösung.

Ein Kreisverkehr soll die Ampelanlage an der Kreuzung bei Real in Breitscheid ersetzen. Grundeigentümer und Stadt stehen nach Auffassaung des Bezirksausschusses unmittelbar vor einer Lösung.

Foto: Blazy Achim

"Das ist meine Heimat, hier bin ich geboren, hier will ich auch sterben." Klare Worte von einem, den man wohl mit Fug und Recht als "Ur-Breitscheider" bezeichnen kann: Heinrich von der Heiden, langjähriger Stadtbrandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr und ein echtes Breitscheider Urgestein. "Auf dem Platz am Mintarder Weg, wo heute das Feuerwehrfest oder das Osterfeuer stattfinden, wurde ich geboren. Damals stand hier noch ein Bauernhof", erinnert sich der 63-Jährige.

Warum der Stadtteil für ihn Heimat ist? "Man kennt sich hier, die Hilfsbereitschaft untereinander ist groß, und es gibt viele Veranstaltungen", so der Rentner. Nicht zu vergessen sei natürlich auch die Natur im Umfeld: "Schauen Sie sich um, so viel Grün!"

 Ur-Breitscheider Heinrich von der Heiden (links) und Max Julius Werthebach sehen den Kreisverkehr als einzige Lösung.

Ur-Breitscheider Heinrich von der Heiden (links) und Max Julius Werthebach sehen den Kreisverkehr als einzige Lösung.

Foto: Achim Blazy

Breitscheid ist auch für die Jugend noch attraktiv

Über eine Generation später kam dagegen Max Werthebach nach Breitscheid. Der 17-Jährige machte vergangenes Jahr Abitur, studiert jetzt Jura in Düsseldorf: "Ich war zwei Jahre alt, als meine Familie hierhin gezogen ist", erzählt er. Ob Ratingens nördlichster Stadtteil nicht etwas zu dörflich für einen Teenager sei, dazu hat er eine klare Ansicht: "Wir haben hier viele sportliche Angebote. Und wem das nicht reicht, der ist doch innerhalb kürzester Zeit im Ruhrgebiet oder Düsseldorf. Ich finde das perfekt."

Doch egal wie sehr nahezu alle Bewohner des kleinen Stadtteils schwärmen, ein Dauerthema sorgt immer wieder für Ärger und Unverständnis - auch bei von der Heiden und Werthebach: "An der Real-Kreuzung muss sich etwas tun. Wann kommt endlich der Kreisverkehr?" Das fragen nicht nur die beiden. Seit fast 15 Jahren ist das ein ständiger Streitpunkt.

Lösung ist in Sicht

Doch so greifbar nah wie jetzt scheint die Lösung des Problems fast noch nie gewesen sein, da ist sich Jörg Maaßhoff, Ur-Breitscheider und Vorsitzender des zuständigen Bezirksausschusses sehr sicher: "Es gibt einen Vertrag zwischen der Stadt und dem Grundstückseigentümer, es fehlen nur noch die Unterschriften." Das könnte ein Meilenstein sein, denn bisher war es nie zu einer Einigung mit dem Eigentümer des Grundstückes, auf dem sich Real befindet, gekommen: "Wenn jetzt alles gut geht, können die Arbeiten noch dieses Jahr ausgeschrieben werden und 2018 beginnen", ist Maaßhoff optimistisch. Und auch der Leerstand auf dem Gelände hat bald ein Ende: Nach umfangreichen Umbauarbeiten zieht im Sommer ein neuer Baumarkt mit Gartencenter ein.

Positive Aussichten also im Ratinger Norden, aber das zweite große Problem des Stadtteils wird wohl dagegen nie gelöst werden - das fehlende Ortszentrum.

"Das fehlt in der Tat, Breitscheid ist zweigeteilt. Als zentrale Punkte gibt es eigentlich nur Real oder McDonalds", ist Max Werthebach enttäuscht. Warum Breitscheid so weit auseinandergezogen ist, weiß übrigens Heinrich von der Heiden: "Damals wurden einem Bauern im Breitscheider Norden die ganzen Ländereien abgekauft und bebaut. Die landwirtschaftlichen Flächen dazwischen werden aber immer noch bewirtschaftet."

(wol)
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