Ratingen Rattenplage vertreibt die Parkaufsicht

Ratingen · Die Wärter des Erholungsparks Volkardey brauchen eine neue Unterkunft. Viren bedrohen ihre Gesundheit.

 Das Parkwärterhäuschen im Erholungspark Volkardey ist wegen der Rattenplage mittlerweile eingezäunt.

Das Parkwärterhäuschen im Erholungspark Volkardey ist wegen der Rattenplage mittlerweile eingezäunt.

Foto: achim blazy

Noch steht eine politische Entscheidung aus, doch es gilt als sicher, dass die beiden Wärter, die im Erholungspark Volkardey täglich nach dem Rechten sehen, umziehen müssen. Das bisherige Blockhaus, in dem die Aufsichtspersonen untergebracht waren, ist völlig marode und muss abgerissen werden. Die Verwaltung schlägt jedenfalls Alarm. In einer Ausarbeitung heißt es, dass es im Bereich dieses Gebäudes "weiterhin eine Rattenplage gibt". Diese Situation stelle eine erhebliche Gefährdung für die Parkwärter dar, da "Ratten die sogenannten Hantaviren übertragen". Hantaviren, so heißt es, würden ausschließlich von wild lebenden Nagetieren auf den Menschen übertragen, "sie scheiden das Virus mit Urin, Speichel und Kot aus". Die Übertragung der Hantaviren auf den Menschen erfolge vor allem durch das Einatmen von virushaltigen Stäuben.

Doch wohin mit den Parkwächtern? Ein Neubau in Eigenregie, der rund 35 000 Euro kosten würde, scheidet aufgrund der angespannten finanziellen Lage aus. Die Nutzung des DLRG-Gebäudes, das sich in städtischem Besitz befindet, ist nach Angaben der Verwaltung ebenfalls keine Lösung. Ein Anbau wäre optisch nicht vertretbar, die Kosten würden aufgrund der Uferrandlage sogar höher ausfallen. Angesichts der kritischen Unterbringungslage konnten die Parkwärter bisher im DLRG-Haus unterkommen, doch das ist jetzt vorbei. In einem Schreiben, das der RP vorliegt, macht die DLRG klar, dass sie das Haus für den eigenen Betrieb benötigt. In dem Brief an die Stadt heißt es: "Während des Wachbetriebs muss die diensthabende Mannschaft jederzeit schnell handeln können. Aus diesem Grund trennen wir bereits Wachmannschaft und zeitweise nicht fest eingesetztes Personal räumlich, damit keine Störeffekte auftreten, zum Beispiel bei Funkbetrieb." Und weiter: "Der zusätzliche Betrieb der Parkaufsicht in den gleichen Räumlichkeiten wäre schon unter diesem Aspekt undenkbar, da hier ja auch intensiver Kontakt zu den Besuchern des Parks erwünscht ist."

Die SPD-Fraktion geht noch einen Schritt weiter. "Die über das Jahr bestehende Parkaufsicht halten wir für nicht notwendig", so die Fraktionsspitzen Christian Wiglow und Joachim Galinke, "inzwischen gerät es schon zum Ärgernis unter den Parkbesuchern, dass die Parkaufsicht auch bei geringster Besucherzahl bei schlechtem Wetter in Herbst und Winter gelegentlich auch zu zweit anwesend ist."

Die Stadt betont, dass die Eingliederung der Parkaufsicht in den Kommunalen Ordnungsdienst aus wirtschaftlicher Sicht nicht vertretbar sei. Vor allem aus gesundheitlichen Gründen sei ein Einsatz der Parkwächter im Kommunalen Ordnungsdienst nicht möglich, insoweit sei in diesem Bereich eine personelle Aufstockung um zwei Vollzeitstellen erforderlich. Die bisherige Parkaufsicht könnte in der Abteilung Stadtgrün oder bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs eingesetzt werden. Fakt ist: In der ehemaligen Hausmeisterunterkunft am Niederbecksweg 10 soll die Aufsicht untergebracht werden. Geplant ist auch, in der Wintersaison (September bis März) die zweite Person abzuziehen und in der Abteilung Stadtgrün einzusetzen.

(RP)
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