Ratingen Rheinländer ohne Grenzen

Düsseldorf · Detlef Parr (67) ist designierter Ratinger Karnevalsprinz und Düsseldorfer Jonges-Baas. Aber das sind nicht die einzigen Aktivitäten des liberalen Ex Bundestagsabgeordneten. Für ihn passt das alles gut zusammen.

 Früherer FDP-MdB und künftiger Karnevals-Prinz: Detlef Parr.

Früherer FDP-MdB und künftiger Karnevals-Prinz: Detlef Parr.

Foto: RP, Janicki

Zum Redaktionstermin kommt er per Jet und Sky Train. Für den Ex-Bundestagsabgeordneten der Liberalen, Detlef Parr, ist die Hauptstadt Berlin im Terminkalender längst nicht passé. Düsseldorf und Ratingen aber erst recht nicht, wie schon bei gröbster Übersicht über seine Zukunftspläne klar wird.

Wo genau verortet sich der Mann selbst, der demnächst Baas der Düsseldorfer Jonges werden soll — und den ab Januar gut 200 Termine als Karnevalsprinz Detlef I. in Ratingen erwarten? Die Frage nach Ortsgrenzen, nach dem gleichzeitigen Engagement in zwei Städten, beide Male in herausgehobener Position — diese Frage lastet ihm nicht auf der Seele: "Ich fühle mich beim Ratinger Wappen zu Hause, es ist schon auf den Prinzen-Ornat genäht", sagt er. Aber auch: "Meine Lebensgeschichte ist Düsseldorf."

Und sollte es in Ratingen Kritik geben — "Ratingen ist nicht Provinz, aber es gibt hier den einen oder anderen provinziell denkenden Menschen." So etwas nennt man wohl Vorne-Verteidigung. Man könne das Herz zwar nicht teilen — bloß sei das in seinem Fall auch gar nicht nötig: "Ich fühle mich nicht gespalten. Wer hört schon an der Stadtgrenze auf zu denken?" Das habe es in seinem politischen wie privaten Lebenslauf nie gegeben. Nicht als Heiligenhauser Ratsherr, nicht als Düsseldorfer Realschulleiter, nicht als ehemaliger Chef der Kreis-FDP mit Wohnort Hösel, nicht als Berliner Abgeordneter.

Dass sein Doppel-Engagement trotzdem hier und da mit hochgezogenen Brauen zur Kenntnis genommen wird, stört ihn nicht. Er sei schließlich seit Studentenzeiten ein Mann der Netzwerke — "vorausgesetzt, sie dienen der Sache und nicht dem persönlichen Fortkommen. Ich hatte nie einen Sinn für Schwafelrunden in der Politik." Insofern führe er als 67-Jähriger jetzt bewusst den vollen Terminkalender in gewohnter Lebensweise weiter. Ohne größere Lücken.

"Prinzenpaar des Wortes"

Nur eines will er ausschließen: "Öffentliche, parteipolitische Stellungnahmen. Mein politisches Leben ist vorbei." Abgesehen von seinem Amt als Vorsitzender der Liberalen Senioren. Aber das sei eine "Vorfeld-Organisation". Lieber als über die Zeit nach den Jonges-Vorstandswahlen und sein Amtsverständnis als Baas plaudert Parr über seine Amtsauffassung als Karnevalsprinz. "Singen werden wir nicht, wir werden ein Prinzenpaar des Wortes", das steht für ihn ebenso fest wie der thematische Schwerpunkt der Session: Sport. Detlef Parr ist ja noch Vize-Vorsitzender des Vereins "Special Olympics", der sich der Förderung des Behindertensports verschrieben hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort