Heiligenhaus Richtfest auf dem Hochschul-Campus

Heiligenhaus · Der 26-Millionen-Euro-Bau soll im Mai 2016 bezugsfertig sein. Er bietet dann Platz für bis zu 400 Studenten.

Heiligenhaus: Richtfest auf dem Hochschul-Campus
Foto: Blazy, Achim (abz)

"Das ist alles andere als alltäglich: Ein Hochschulstandort auf einer alten Industriebrache mitten in einer Stadt - ein Stück Strukturwandel zum Anfassen." Rüdiger Stallberg, Ministerialdirigent im Bauministerium, gab gestern einer Reihe von Rednern den Ton vor. Zum Richtfest auf der Campus-Baustelle hatte sich eine stattliche Schar Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung eingefunden. Zu einer Rückschau auf bisher sechs Jahre Hochschul-Erfahrung in Heiligenhaus einerseits und zu einer Vorschau auf das Lehr- und Wissenschaftsleben in Zukunft am Ort andererseits.

 Hochschulpräsident Martin Sternberg sprach über Campus-Perspektiven.

Hochschulpräsident Martin Sternberg sprach über Campus-Perspektiven.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auf dem 26-Millionen-Euro-Projekt ruhen nach wie vor große Hoffnungen. 10 000 Quadratmeter Grundfläche bietet der Ableger der Hochschule Bochum - genug Raum für 400 Studenten. 13 Professoren werden an der Kettwiger Straße lehren.

Der Neubau bietet Platz für industrienahe Forschung und Lehre. Über das Erdgeschoss werden die beiden Hörsäle sowie die großen Seminarräume erschlossen. Auf dieser Ebene befinden sich ebenfalls die Eingänge und die Mensa. Ein Multitechnikum, gleichermaßen geeignet für Forschung und Lehre, erstreckt sich von hier aus über zwei Ebenen. Damit ist es groß genug für Technik im Maxiformat: Industrieroboter und Fahrzeugstände. Das erste und zweite Obergeschoss beherbergen Seminar-, Labor- und Büroräume für das Lehrpersonal und die Studenten. Im dritten Obergeschoss befinden sich Räume der Hochschulverwaltung, weitere Seminarräume und die Bibliothek. Dass die Hochschule "in den Himmel wächst!", sei eine gute Botschaft für junge Menschen, denen der Bau eine spannende Perspektive bietet", sagte Bürgermeister Jan Heinisch.

Eine neue Perspektive wird sich auf dem Campus auch für ein Stück Alt-Heiligenhaus ergeben, sagte er. Die alte Kiekert-Hauptverwaltung - letztes, stehengebliebenes Bauwerk aus den Zeiten der Kiekert-Fertigung in der Innenstadt - werde dank großzügiger Mäzene neu genutzt werden können. "Noch" gehöre der Bau allerdings dem Campus-Eigentümer (und Bauherren - das ist der Bau und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB). Details stehen noch aus.

Hochschulpräsident Martin Sternberg nahm ebenfalls Bezug auf diesen Altbau: Als die Vorarbeiten für die Planung 2008 begannen, sei der Anblick der Immobilie "etwas ernüchternd" gewesen. Und auch die anderthalb folgenden Jahre mit ihrem Tauziehen um das große Grundstück sind in Erinnerung. Inzwischen zeugt die Entwicklung von berechtigtem Optimismus. "Sechs Jahre nach der Aufnahme des Studienbetriebs rückt die Fertigstellung des eigenen Gebäudes endlich näher", so Sternberg weiter. "Hier werden wir noch besser die Fach- und Führungskräfte für die Region ausbilden können und gemeinsam forschen und entwickeln." Standortleiter Christian Weidauer, sein Team und die derzeit 200 Studenten wollen, wie er sagte, "durch gute Ideen den Austausch in der Region fördern. Dazu bedürfe es zahlreicher Mitstreiter nicht zuletzt in den Schulen. Hier sei die Zusammenarbeit bereits gutgediehen, wie das Schülerlabor am provisorischen Standort Höseler Platz zeige.

BLB-Geschäftsführerin Gabriele Willems schließlich hatte Lob für die Stadt Heiligenhaus mitgebracht: "Es ist eine Freude mitzuerleben, in welchem Maß sich eine Stadt hinter ein solches Projekt stellt."

(RP)
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