Ratingen Narren stehen vor doppeltem Neustart

Ratingen · Der nachgeholte "Zoch" an Christi Himmelfahrt ist offenbar gerettet. Personell brodelt es beim Karnevalsausschuss.

 Am Rosenmontag mussten Prinzenpaar und Karnevalsausschuss (links: KA-Sprecher Peter Hense) kräftig improvisieren, um den Zoch nicht völlig kippen zu müssen. An Christi Himmelfahrt soll es eine Neuauflage geben - allen Schwierigkeiten zum Trotz. Danach will der KA seine Arbeit auch personell neu ordnen.

Am Rosenmontag mussten Prinzenpaar und Karnevalsausschuss (links: KA-Sprecher Peter Hense) kräftig improvisieren, um den Zoch nicht völlig kippen zu müssen. An Christi Himmelfahrt soll es eine Neuauflage geben - allen Schwierigkeiten zum Trotz. Danach will der KA seine Arbeit auch personell neu ordnen.

Foto: A. Blazy

Auch nach Aschermittwoch bleibt der Karneval in diesem Jahr ein Thema - und das nicht bloß, weil der ausgefallene Rosenmontagszug an Christi Himmelfahrt (Vatertag) nachgeholt werden soll. "Auf uns sind unvorhergesehene Kosten durch Feiertagszuschläge zum Beispiel für den Sicherheitsdienst zugekommen, die wir so nicht auf dem Schirm hatten. Wir tun aber alles, damit der Zug auf jeden Fall stattfindet", sagt Peter Hense, Sprecher des Karnevalsausschusses (KA).

Vor allem einer soll sich mit seinen Kontakten ins Zeug gelegt haben - Hanno Paas, graue Eminenz und Ehrenvorsitzender des KA. "Der Hanno hilft uns sehr", so Hense. Paas selbst sagt dazu nur wenig: "Das Wichtigste ist, dass der Zug stattfindet und sich die Situation beruhigt." Die Situation - gemeint ist das Vorstandshickhack im KA, das im vergangenen Jahr darin endete, dass der designierte Vorsitzende Michael Schleicher bei der Jahreshauptversammlung durchfiel. Hubertus Brauer musste es noch einmal richten und blieb im Amt.

So etwas wollen die Karnevalisten in der Dumeklemmerstadt nicht noch einmal erleben, denn Mitte Mai ist wieder Jahreshauptversammlung. Da stehen eigentlich keine Wahlen zur ersten Garnitur an, doch es soll trotzdem einschneidende Änderungen geben, der komplette geschäftsführende Vorstand soll ein neues Gesicht bekommen. Daran beteiligt ist das jüngste Mitglied in der Narrenfamilie der Stadt, der Homberger Feetz. Auf dessen Betreiben setzten sich vor einigen Wochen die Vorsitzenden der Vereine zusammen, um sich auf eine gemeinsame Marschroute zu einigen. Und dort präsentierte nach Informationen unserer Redaktion auch der Mann sein Konzept, der es nun richten und Chef des KA werden soll: Peter Hense, seit vielen Jahren Ausschuss-Sprecher und hauptberuflich selbstständiger Fotograf. Sein Stellvertreter soll Michael Schleicher werden - eben jener Mann, der sich vor ziemlich genau zwölf Monaten nicht als neuer Vorsitzender durchsetzen konnte. "Michael hat sofort gesagt, dass er für eine Arbeit in diesem Team auch als zweiter Mann zur Verfügung stünde. Wir können es uns nicht leisten, einen Mann mit so viel Erfahrung nicht ins Boot zu holen", sagt Hense.

Als neuer Geschäftsführer im Gespräch ist Mike Gans, ehemaliger Hoppeditz und bisher im zweiten Glied tätig. Schatzmeister Ernst Lackner könnte auf der Jahreshauptversammlung zurücktreten. Hense hat sich Kompetenz in sein Wunschteam geholt: Nina Wenzel von der Volksbank, dem Schirmherrn in der ausnahmsweise noch laufenden Session. Kenner der Szene halten das dem Vernehmen nach für einen wichtigen Schritt. "Es ist eine große Chance für den KA und den gesamten Ratinger Karneval. Wir verjüngen uns und haben so die Möglichkeit, uns neu auszurichten", erklärt der designierte Vorsitzende.

Es scheint tatsächlich so, als würde mit diesem Team so etwas wie Frieden in der Welt der Narren einkehren. Selbst Michael Droste, Chef der Roten Funken und sonst ein harter Kritiker des Ausschusses, ist optimistisch: "Ich finde es gut, dass es eine Verjüngung im KA geben soll. Dann kehrt vielleicht endlich Ruhe ein."

Im Gespräch zeigte sich Hense nicht erfreut, dass Details zum Personal-Karussell schon Wochen vor der Wahl an die Öffentlichkeit gekommen sind: "Mir wäre es lieber gewesen, alles weiter in Ruhe vorbereiten zu können. So haben einige Leute wieder die Chance, Unfrieden und Zweifel zu säen, bevor der neue Vorstand überhaupt gewählt ist." Sein Ziel sei es gewesen, dass erst alle Mitglieder des KA von den neuen Entwicklungen erfahren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort