Lintorf Sauna-Besuche sind kein Leistungssport

Lintorf · Im Allwetterbad lernen Anfänger, was sie beim Saunieren zu beachten haben und was falsch gemacht werden kann.

 Die Saunameister Rosemarie Ziefer und Christian Weber (in grünen T-Shirts) erklären den Besuchern die Saunalandschaft im Lintorfer Alwetterbad.

Die Saunameister Rosemarie Ziefer und Christian Weber (in grünen T-Shirts) erklären den Besuchern die Saunalandschaft im Lintorfer Alwetterbad.

Foto: dietrich janicki

Immer mehr Menschen suchen im stressigen Alltag nach Entspannung und Erholung in der Sauna. Diesen Trend beobachten auch die Ratinger Bäder, die jeden Monat mittlerweile im Durchschnitt fast 4000 Besucher in ihrer mehrfach ausgezeichneten Saunalandschaft im Allwetterbad Lintorf begrüßen dürfen. Dabei will richtiges Saunieren gelernt sein. "Deshalb bieten wir regelmäßig Anfänger-Kurse an, in denen die Saunameister erklären, wie man am besten von der Wirkung der Sauna profitiert", erklärt Bäderchefin Cornelia Schween.

Schließlich werden durch die wohltuende Wärme, die tief in die Muskulatur eindringt und somit bei vielen körperlichen Beschwerden hilfreich sein kann, Glückshormone im Körper ausgeschüttet. "Sauna ist für Menschen jeden Alters geeignet", sagt Saunameister und stellvertretender Badbetriebsleiter Christian Weber. Für alle hat das Schwitzen eine entspannende und wohltuende Wirkung. "Wer jedoch gesundheitlich vorbelastet ist, sollte vorher den Rat beim Arzt einholen. Zudem ist bei einer akuten Grippe von einem Saunagang absolut abzuraten."

Ein vollständiges Saunabad dauert mindestens zwei Stunden und schließt ausreichend Pausen mit ein. Es geht ja um Entspannung - und zwar ohne jeglichen Zeitstress. Einen festen Ablauf für das Saunieren gibt es allerdings nicht. Zunächst steht die Auswahl der Kabine an. Bambussauna, Meditationssauna, Wassersauna, Feuersauna oder das Japanische Heildampfbad: In der Saunalandschaft im Allwetterbad haben die Besucher die Wahl zwischen verschiedenen Schwitzräumen. Für Anfänger empfiehlt es sich, auf der mittleren Bank zu schwitzen. Denn die Wärme steigt nach oben, daher ist die Luft um die höher gelegenen Bänke heißer. Die Temperatur beträgt an der Raumdecke bis zu 100 Grad und fällt je nach Saunatyp zum Boden hin um bis zu 60 Prozent ab. "Sauna ist allerdings kein Leistungssport. Saunieren Sie nur so lange, wie Sie sich wohl fühlen", sagt Weber. Drei kurze Saunagänge von acht bis 15 Minuten reichen aus, um die angestrebten gesundheitlichen Ziele zu erreichen. Neulinge werden vielleicht schon eher die Kabine verlassen. "Jeder sollte ausprobieren, was für ihn angenehm ist. Denn nur wer richtig sauniert, tut etwas für seine Gesundheit." Wer hingegen nach der Devise "so lange und so heiß wie möglich" schwitzt, riskiert auch bei intakter Gesundheit einen Kreislaufkollaps. So funktioniert Sauna: In der Aufheizphase steigt die Körperkerntemperatur um ein Grad auf etwa 38 Grad Celsius an, die Temperatur der Haut um zehn Grad auf bis zu 42 Grad Celsius. Dadurch werden die Blutgefäße im Körper erweitert. Der Körper sorgt mit dem Schweiß für eine natürliche Kühlung. Mit besonderen Duftaufgüssen während des Saunagangs helfen die Saunameister dabei, die Entspannung noch zu verstärken. Denn die speziellen wohltuenden Gerüche von Rosen, Melisse-Honig, Zitrone-Basilikum oder Holunder-Cassis rufen Emotionen wach und erinnern so an schöne Momente wie den jüngsten Urlaub. Mit einem Handtuch wird die aromatisierte feuchtheiße Luft im Raum verteilt, das wohlige Gefühl kommt bei jedem Besucher an. Durch die Abkühlung, zunächst an der frischen Luft und dann mit kaltem Wasser, werden die erwärmten Schleimhäute der Atemwege gekühlt und die zuvor in der Saunawärme erweiterten Blutgefäße wieder verengt.

Nach der Sauna sollte unbedingt auf sportliche Betätigungen verzichtet werden. Eine Massage hingegen kann die Wirkung noch verstärken.

(wol)
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