Lintorf Schock für die Fußballer: Diebe räumen Lintorfer Kabine aus

Lintorf · Richard Spelter, Fußballer von Rot-Weiß Lintorf, ist ein schneller Stürmer. Mit vollem Tempo rannte er auf den Parkplatz an der St.-Franziskus-Straße in Mörsenbroich, wo Agon 08 seine Bezirksliga-Heimspiele bestreitet. Und wo die Lintorfer zu Gast waren. "Bei uns sind Einbrecher in die Kabine gekommen", sagte der 21-Jährige. "Die haben uns alles geklaut, was sie mitnehmen konnten." Dann suchte er sein Auto. Vergeblich. Es war ebenfalls gestohlen.

Der junge Fußballer konnte es überhaupt nicht fassen, was soeben passiert war. Und dann stand plötzlich sein Mitspieler Matthäus Michalschyk neben ihm. Ebenfalls Stürmer, ebenfalls ungemein schnell. Er war blitzschnell nachgerannt. Dessen Auto stand noch da. Aber seine Schlüssel und alles andere waren gestohlen. "Was mache ich nun? Wie soll ich nach Hause kommen. Ich kann überhaupt nicht hier weggehen. Sonst wird mein Auto ebenfalls geklaut, die haben doch meine Schlüssel", sagte er. Tiefster Schrecken war in den Augen des 25-jährigen Mülheimers sichtbar. Folgendes war passiert beim Lintorfer Punktspiel in Mörsenbroich (4:3 für Agon ging es aus). In der Halbzeit waren die 16 Lintorfer Spieler noch kurz in der Kabine, dann forderte Trainer Frank Sippli sie auf, rauszugehen. An die frische Luft. Herrlicher Sonnenschein lag über der Sportanlage. Anschließend, nach der zweiten Halbzeit, atmeten die Fußballer noch einmal tief durch, besprachen einiges, und ab ging es erneut in die Kabine. Und dann der Riesenschreck, den die jungen Fußballer nie vergessen werden. Elf Spielern wurden die Taschen durchwühlt. Alles, was mitnehmbar war, wurde gestohlen. Vor allem Handys, Papiere, Geldbörsen und Autoschlüssel. Darauf hatten es die Diebe besonders abgesehen.

"Das alles ist so endlos traurig," sagte RWL-Chef Harry Frielingsdorf. "Wir konnten zunächst überhaupt nicht begreifen, dass es so etwas gibt. Das sind junge Menschen, die wenig oder gar kein Geld haben. Und nun dies". Der selbstständige Fahrunternehmer und auch Trainer Frank Sippli ließen die Polizei kommen. Sippli ist selbst Polizeibeamter. Zunächst einmal wurden alle Geldkarten gesperrt.

Es gibt unter dem Agon-Clubhaus zwei Kabinen, dazwischen liegt die Dusche. In einer der Kabinen hatten sich vor diesem Spiel die Breitscheider Fußballer umgezogen, die das Vorspiel bestritten hatten. Nun war deren Kabine leer. Dadurch gelangten die Diebe in die Lintorfer Kabine. Sie brachen die Türe auf.

Auf der Terrasse des Clubhauses befanden sich etwa 70 Fußballfans. Keiner hat etwas bemerkt. Es gibt, wie Frielingsdorf bestätigte, auch keinen Verdacht. "Künftig," so der 57-Jährige, "kommen alle Wertsachen wie in alten Zeiten wieder in eine Tasche, und die lassen wir niemals unbeobachtet."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort