Ratingen Schreibwerkstatt für ambitionierte Neulinge

Ratingen · Kultur und alle Unterthemen dieses breitgefächerten Ressorts sind die absolute Leidenschaft Miriam Paulsohns. Sie sang im Ratinger Kinder- und Jugendchor und ist noch immer bei den Gospel-Sängern in Hösel aktiv. Weil die Abiturientin aber noch so gar nicht weiß, ob dieses Lieblingsthema beruflich eine Perspektive für sie bieten könnte und sie noch keine konkreten Pläne hat, absolviert sie zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Natürlich nicht irgendwo, sondern in ihrem bevorzugten Ressort.

Ratingen: Schreibwerkstatt für ambitionierte Neulinge
Foto: Blazy, Achim (abz)

"Das macht richtig Spaß", fasst die 18-Jährige ihre Eindrücke, die sie seit September im Kulturamt der Stadt gesammelt hat, zusammen. Vor allem, weil sie in ihrer täglichen Arbeit nicht nur Flyer erstellt und Veranstaltungen mit selbst verfassten Texten bewirbt, sondern ein eigenes Herzensprojekt realisieren kann. "Meine Idee war es, eine Schreibwerkstatt anzubieten." Sonst gibt es derlei Projekte fast ausschließlich für Erwachsene oder aber schulintern. Jetzt können Teenager im Alter zwischen 14 und 19 Jahren "Kreatives Schreiben" im Jugendzentrum Lux erlernen.

"Voraussetzung für Teilnehmer ist, gerne zu lesen und selbst etwas verfassen zu wollen." Sie selbst übrigens ist "ein bisschen" schriftstellerisch tätig, bevorzugt in Richtung fantastischer Stücke.

Im Schreibworkshop soll es nun darum gehen, die Fertigkeiten und Fähigkeiten der Teilnehmer ganz individuell zu fördern. Wer mag, kann seine Sprache schleifen wie ein gutes Tranchiermesser oder weiterhin episch-blühend fabulieren. Letztlich soll es in allen frei gewählten Textgattungen darum gehen, Geschichten so zu erzählen, dass sie den Rezipienten einfangen, festhalten, bannen - indem sie im besten Fall etwas über das Leben sagen. In Zusammenarbeit mit Heike Schaffrin, die derlei Seminare in der Vergangenheit bereits an der Volkshochschule angeboten hat, will Miriam Paulsohn dieses Wochenendseminar gestalten.

Sie selbst findet Ideen zu Geschichten "einfach so. Das kommt mir einfach in den Sinn". Wer keine solchen schönen Eingebungen hat, dem könnten als Assoziationseinstieg Bilder helfen. "Wir wollen dann Postkartenmotive zeigen und dann schauen wir, welche Geschichten daraus werden", skizziert sie eine Vorgehensweise. Terminiert für dieses Wochenende am 25. und 26. April, soll die Schreibwerkstatt aber nicht auf diese beiden Tage beschränkt sein. "Wir würden das gerne weiterführen und uns noch vor den Sommerferien wiedersehen." Dann sollen alle Ergebnisse gesichtet, debattiert und freundschaftlich kritisiert werden. Unter Umständen ist sogar eine Publikation dieser literarischen Ergebnisse möglich.

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