Lintorf Schüler fahnden nach Stromfressern

Lintorf · Wenn ihnen das gelingt, werden sie zu "Energiespardetektiven" ernannt. Zurzeit werden viele Urkunden vergeben.

 An der Johann-Peter-Melchior-Schule gibt es jetzt 30 Stromspar-Detektive. Das Projekt läuft stadtweit.

An der Johann-Peter-Melchior-Schule gibt es jetzt 30 Stromspar-Detektive. Das Projekt läuft stadtweit.

Foto: Achim Blazy

Angelika Genieser vom Umweltamt der Stadt Ratingen, Susanne Berger und Maria Stanik von der Verbraucherzentrale NRW zeichneten die Grundschüler am letzten Tag des Workshops "Energiespardetektive geben Stromspartipps" in der Johann-Peter-Melchior-Schule aus. In anderen Grundschulen läuft das Projekt ebenfalls. In drei Unterrichtseinheiten kommen die Grundschüler gemeinsam mit Stanik und Lehrerin Tatjana Debuck mit viel Spürsinn Stromfressern auf die Spur und lernen, wie Stromverschwendung vermieden werden kann und wie der Stromverbrauch mit dem Klimawandel zusammenhängt.

Anstatt mit erhobenen Zeigefinger wird den Kindern spielerisch und mit viel Spaß gezeigt, wie schon sie selber das Klima schonen können. "Wir haben gelernt, wo überall Strom verschwendet wird und wie man Energie sparen kann. Zum Beispiel, dass man Geräte ganz ausschalten und nicht im Stand-by-Modus lassen soll oder dass man keine Spülmaschine anstellen soll, die nur halb voll ist", sagt die frisch geschulte Energiespardetektivin Menahl.

Mit ihrem neuem Wissen und Fragebögen ausgestattet, bekamen die Kinder die Aufgabe, nach Energieverschwendungen in ihrem privaten Umfeld zu fahnden und dabei ihren Familien, Freunden und Bekannten wertvolle Tipps zur Energieeinsparung zu geben. Knapp 100 Interviews haben sie geführt und über 450 Ratschläge erteilt. In den weiteren Unterrichtsstunden berichteten sie über ihre Erfahrungen und lernten auch Messgeräte kennen und wie man mit ihnen umgeht.

Sie staunten nicht schlecht, als sie selber gemessen haben, dass eine herkömmliche Glühbirnen fast zehnmal so viel Watt verbraucht wie eine Birne mit LED-Technik und eine dabei wesentlich kürzere Lebensdauer hat. "Und von dem gesamten Stromverbrauch geht der Größte Teil für Wärme verloren, nur fünf Prozent wird für Licht verbraucht", weiß Menahl zu berichten. In einem abschließenden Quiz konnten sie am Ende noch einmal zeigen, was sie alles gelernt hatten.

"Bei dem Projekt wird auf spielerische Weise ein Grundstein für ein energiebewusstes Verhalten gelegt. Das ist wichtig, weil grade die junge Generation darauf angewiesen ist, dass wir unsere Energievorräte schonen", sagt Genieser. Ihr gefällt es, dass die Kinder sich mit einem so wichtigen Thema beschäftigen. Sie werden selber zum Sparen angeregt und können gleichzeitig ihren Wissensvorteil nutzen, um als Multiplikatoren zu Hause, aber auch künftig in der weiterführenden Schule bei ihren neuen Mitschülern agieren zu können.

Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die auf eine breite Unterstützung aller angewiesen ist. Und wie wichtig Klimaschutz ist, weiß Energiespardetektiv Tim: "Für die Stromerzeugung wird nicht nur Sonne und Wasser genutzt, sondern auch Kohle, und dabei wird viel CO2 ausgestoßen. Das ist nicht gut für die Umwelt. Es wir immer wärmer, Tiere sterben, Pole schmelzen und der Meeresspiegel steigt."

(mvk)
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