Heiligenhaus Schüler gewinnen Strom aus Tee

Heiligenhaus · Papier aus Holz kennt jeder. Doch Papier und Pappe aus Laub? Dass dies möglich ist, zeigten gestern Benedict und Markus aus der Klasse 7 des Immanuel-Kant-Gymnasiums.

 Tüftler unter sich: Carl (vorne) mit Multimeter und Tee, Ruben (hinten von links) sowie Benedict und Markus präsentieren ihre Projekte, mit denen sich am Regionalwettbewerb "Jugend forscht" teilnehmen.

Tüftler unter sich: Carl (vorne) mit Multimeter und Tee, Ruben (hinten von links) sowie Benedict und Markus präsentieren ihre Projekte, mit denen sich am Regionalwettbewerb "Jugend forscht" teilnehmen.

Foto: Achim Blazy

Gestern war sozusagen Generalprobe im Chemieraum des Gymnasiums. Eine Handvoll Schüler zeigte, was sie seit den Osterferien im vergangenen Jahres alles auf die Beine gestellt haben. Benedict und Markus haben seither 13 Versuche gestartet, um Laub in Papier beziehungsweise Pappe zu verwandeln. Und das mit unterschiedlichem Erfolg. "Wir haben mit unterschiedlichen Bleich- und Bindemitteln gearbeitet", erklärt Benedict. Denn die gehören bei der Herstellung von Papier neben Laub und Wasser unbedingt dazu. Als beste Kombination erwies sich schließlich die Zugabe von Speisestärke und Gummiarabikum. Auch mit Ethanol haben die beiden Schüler experimentiert. "Aber da ist uns das Papier verbrannt", zeigen die Nachwuchsforscher auf ein paar verkohlte Reste, die sie in ihrer Versuchsreihe dokumentiert haben.

Carl, ebenfalls Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums brachte gestern Farbe ins Spiel. Sein Thema: Pflanzenfarbstoffe als Energiequelle. In seinem Fall dient Tee dazu, Solarzellen zu betreiben. In seinem Bausatz wurde Hibiscustee empfohlen. "Ich habe dann überlegt, ob das auch mit anderen Teesorten geht", sagt Carl. Und so einstand seine Versuchsreihe mit elf unterschiedlichen Teesorten. "Es hat sich erwiesen, dass Hibiscustee gar nicht so gut abschneidet", erklärt der Schüler. Nur Platz zehn. Spitzenreiter als Energielieferant ist die Geschmacksrichtung Zimt-Pflaume.

Ebenfalls mit dem Thema Solarenergie hat sich Ruben von der Gesamtschule beschäftigt. Ihm war aufgefallen, dass die Solarzelle zu Hause selten die optimale Leistung brachte. Jetzt hat Ruben Abhilfe geschaffen. Dank zweier Motoren und aufwändiger Programmierung richtet sich die Solarzelle stets exakt nach dem Sonnenlicht aus.

Noch ohne Anschauungsobjekt war gestern Marvin von der Gesamtschule gekommen. Seine Erfindung: ein Gewächshaus, in dem sich Heizung und Bewässerung automatisch regeln. "Wir haben zu Hause einen Nutzgarten. Und da sind uns im vergangenen Jahr viele Pflanzen kaputt gegangen, weil der Frost noch einmal zurück kam", erklärt Marvin die Überlegung zu seinem Projekt.

Nächste Woche werden sie alle in Düsseldorf ihre Arbeiten vorstellen und ihre schriftlichen Aufzeichnungen dazu vorlegen. Mit dabei ist dann auch eine Mädchengruppe, die Haarfärbemittel aus Blüten hergestellt haben. Ganz in der Trendfarbe rosa.

Mit dabei sind dann auch die betreuenden Lehrerinnen Stefanie Reiff von der Heiligenhauser Gesamtschule sowie Bianca Gunzer und Sarah Braun vom Immanuel-Kant-Gymnasium.

(RP)
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