Ratingen Schüler haben Spaß an gesundem Essen

Ratingen · Nach sechs Doppelstunden werden die Drittklässler der Suitbertusschule den Ernährungsführerschein machen.

 Die Drittklässler der Suitberusschule lernen, wie man gutes Essen lecker und frisch zu bereitet. Im Hintergrund ist die Ernährungspyramide zu sehen.

Die Drittklässler der Suitberusschule lernen, wie man gutes Essen lecker und frisch zu bereitet. Im Hintergrund ist die Ernährungspyramide zu sehen.

Foto: Achim Blazy

21 Drittklässler der Katholischen Suitbertusschule sitzen vor gedeckten Pulten: Die Kinder sollten sich Teller, Besteck, Obst und Gemüse mitbringen zur ersten Doppelstunde "Ernährungsführerschein". Gaby Strunck, beim Kreis angestellte Ökotrophologin, lässt die Utensilien erst einmal wieder einpacken. An der Tafel hängt die Ernährungspyramide, also die Übersicht darüber, was Kinder und Erwachsene idealerweise täglich zu sich nehmen sollten. Am Ende der Unterrichtsdoppelstunde werden sie selbst "lustige Brotgesichter herstellen", so die Vorgabe.

In sechs Doppelstunden lernen sie nicht nur die Ernährungspyramide kennen, sondern auch, kleine Gerichte wie Salat und Quarkspeise selbst herzustellen. Das Kreisgesundheitsamt will so Kindern frühzeitig vermitteln, was eine ausgewogene Ernährung ist. Seit 2008 haben mehr als 800 Klassen daran teilgenommen. "Die Grundschulen in Ratingen sind sehr aktiv und jedes Jahr dabei", sagt Vassilicki Noti, die das Projekt beim Gesundheitsamt koordiniert und betreut.

Strunck geht den Lehrstoff kindgerecht an, schickt Stoffkater Cool zum Einkaufen in die einzelnen Etagen der Pyramide. Klassenlehrerin Melanie Reed, die noch nie bei einer solchen Unterrichtseinheit dabei war, kann ihr die Klasse überlassen.

In der ersten grünen Etage wohnt demnach Familie Durstig (das Wasser), von dem uneingeschränkt viel getrunken werden darf. In der zweiten die Familien Frisch und Fruchtig. "Ihr dürft zwei Portionen Gemüse und drei Portionen Obst am Tag essen", erklärt sie den Kindern und veranschaulicht, was eine Portion ist: Entweder der Inhalt einer Schale, die sie mit zwei Händen bilden können oder das, was auf eine Hand passt. Die Beteiligung am Unterricht ist gut, die Schüler offensichtlich "von zu Hause vorgebildet", wie Strunck hinterher sagt. Kichererbsen sind das einzige Gemüse, das kein Kind erkennt. Den gelben Ampelbereich bilden Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln, gefolgt von Milchprodukten und Fisch, Fleisch oder Wurst. Ganz oben, im roten Bereich sind Fette sowie Süßigkeiten, Pommes und ähnliches angesiedelt. Auf Cola und Zero regiert die Ökotrophologin mit einem Zwischenruf: "Da sind ungesunde Zuckerersatzstoffe drin."

Endlich beginnt für die Kinder der praktische Teil: Kochmützen werden verteilt, Brot, Frischkäse, Obst und Gemüse. Sie sollen "Brotgesichter" herstellen, also: selbst Brote schmieren und mit Obst oder Gemüse garnieren. Auch hier sieht man Unterschiede: Neben liebevoll dekorierten Broten gibt es auch das Vollkornbrot von Timo, belegt mit Bananenscheiben. Der schmale Junge, der keinen Frischkäse mag, isst beides dann nacheinander. Zu Hause bevorzugt er "Spinat, Käse, Laugenstange, Donuts, Kekse, Spaghetti, Nutella-Toast".

Sein Banknachbar Sebastian isst gerne "Vollkornbrot mit Wurst, Obst, Gemüse, abends Nutella-Toast, mittags Süßigkeiten - als Nachtisch", fügt er schnell hinzu.

(ilpl)
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