Ratingen Schüler untersuchen die Anger

Ratingen · Das Amt für Kommunale Dienste unterstützt die Schule beim Außenunterricht.

Wie lange leben eigentlich Eintagsfliegen? Dieser spannenden Frage gingen sowohl der Leistungs- als auch der Grundkurs Biologie des Lintorfer Kopernikus-Gymnasiums mit ihren Lehrerinnen Kerstin Schubert und Heike Peter nach.

Unter Anleitung von Klaus Mönch, in der Abteilung Natur- und Umweltschutz des Amtes Kommunal Dienste zuständig für die Umweltpädagogik, untersuchten die Schülerinnen und Schüler vor der malerischen Kulisse der Wasserburg Haus zum Haus die chemische Qualität, die abiotischen Faktoren (Wassertemperatur, Fließgeschwindigkeit, Uferaufbau) und die Bio-Diversität (Wassertiere, Pflanzen) der Anger. Die aus dem Sand und Schlamm gesiebten und unter Steinen gefangenen Tiere wurden anschließend unter dem Binokular untersucht und anhand eines Bestimmungsschlüssels auf ihre Art bestimmt. Es wurden Larven von Eintags- und Köcherfliegen, Bachflohkrebse, Strudelwürmer und Schneckenegel gefangen. Da die Tiere zum Wohlfühlen eine bestimmte Wasserqualität benötigen, ließ sich so auch eine Aussage über die Wassergüte machen. Nach mehrstündiger konzentrierter Untersuchung stand das Ergebnis zum Zustand der Anger fest: sowohl in der biologischen als auch chemischen Analyse wurde sie mit einer 2 bewertet.

Durch den Niederschlag der letzten Tage wurde viel organisches Material von den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen in den Bach eingeschwemmt, was zu einer leichten Verschlechterung gegenüber der Frühjahrsmessung von 2,2 auf 2,3 geführt hat. Doch auch mit diesem Wert gehört die Anger zu den nur mäßig belasteten Gewässern.

Und nun zur eingangs gestellten Frage: Nach der Eiablage ins Wasser entwickelt sich im Laufe von zehn Tagen aus dem Ei die Larve. Diese lebt zwei Jahre im Wasser, wo sie sich von Algen und organischen Schlammpartikeln ernährt. Nach mehrmaliger Häutung verlässt die Larve das Wasser und lebt für wenige Stunden bis höchstens drei Wochen als flugfähiges Insekt. Da die einzige Aufgabe während ihrer kurzen Lebensdauer in der Fortpflanzung besteht, besitzt das erwachsene Tier auch keine Fressorgane.

(RP)
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