Heiligenhaus Schulen schreiben lange Wunschlisten

Heiligenhaus · Für den Haushalt 2018 müssen Ausschüsse und Verwaltung die Nachfrage mehreren Fördertöpfen zuordnen. Nicht ganz einfach. Denn es gibt keine Klarheit darüber, wieviel Geld 2018 für weitere Digitalausstattung da sein wird.

 Die Gesamtschule hat seit Ende 2016 eine WLAN-basierte Computertechnik für alle Räume. Dabei soll es nicht bleiben.

Die Gesamtschule hat seit Ende 2016 eine WLAN-basierte Computertechnik für alle Räume. Dabei soll es nicht bleiben.

Foto: A. Blazy

Vor dem Einstieg in die Haushaltsberatungen 2018 haben die Schulleitungen der städtischen Schulen eine besondere Hausaufgabe zu erledigen: Sie schreiben die ersten Wunschzettel des Jahres. Nicht in der frohen Hoffnung auf Geschenke allerdings. Sie kämpfen um Sanierungsposten, um Ausstattung - und im Einzelfall nicht zuletzt um eine bessere räumliche Situation für den Ganztagsbetrieb.

Viel Arbeit für den Schulausschuss. Der hörte am Donnerstagabend von den anwesenden Schulleiterinnen unisono: "Unsere Wunschlisten sind auch schon Prioritätenlisten." Reaktion aus der Politik: Im Grunde alles nachvollziehbar und berechtigt. Wohl aber bleiben etliche Fragen nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Die kostenträchtigsten Wünsche kommen aus drei Schulen. Die Hetterscheidter Tersteegen-Grundschule klagt über eklatanten Raummangel für die Ganztagsbetreuung. Schulleiterin Katrin Jensen fasste das in einem Satz zusammen: "Wir können die dreieinhalb Gruppen eigentlich nur noch verwahren." Gewünscht ist ein Erweiterungsbau. Bürgermeister Michael Beck kommentierte das so: "Die OGS ist definitiv unterfinanziert. Man muss sich darauf verständigen, welchen Standard wir haben wollen. Aber die Kommunen können nicht die Zeche für alles zahlen, was anderswo versprochen wird." Ausbaubedarf meldet auch die Regenbogenschule in der Unterilp.

Neben baulichen Maßnahmen enthalten die Listen Anschaffungswünsche zur Umsetzung von Medienkonzepten und zur Digitalisierung. Die geschätzten Kosten für die gesamten gewünschten Anschaffungen belaufen sich beim Immanuel-Kant-Gymnasium auf 80.000 bis 90.000 Euro (für flächendeckendes WLAN, festinstallierte Beamer, Laptops und Dokumentenkameras) und bei der Gesamtschule auf rund 220.000 Euro (für Ausstattung aller 44 Klassenräume mit interaktiven Whiteboards mit Beamern, die mit WLAN und Bluetooth-Funktion ausgestattet sind, fünf Mobile Beamer mit Bluetooth-Funktion und fünf Dokumentenkameras). Wie dringend der Bedarf am Gymnasium ist, machte IKG-Leiterin Britta Berschick für ihre Schule unmissverständlich klar: "Es herrscht Sorge, ins digitale Abseits geschoben zu werden." Zudem müsse die Ausstattung der Schule auch zum bereits ausgearbeiteten Medienkonzept passen.

Vor allem in einem Teilbereich der Fördergelder herrscht Unklarheit: 2018 soll der "Digitalpakt Schule" von Bund und Ländern starten. Dieser dient der Förderung des Einsatzes von digitalen Medien im Unterricht. Konkrete Informationen zu den Fördermodalitäten liegen im Rathaus noch nicht vor. "Hier könnten sich zumindest für einen Teil der gewünschten IT-Ausstattung Fördermöglichkeiten ergeben", sagte Beck im Ausschuss. "Man hat sich in den Berliner Sondierungsgesprächen offenbar verständigt. Aber konkrete Auswirkungen wird das erst 2018 haben." Das heißt: Was auch immer an Geld aus dem Fördertopf für Digitales zu erwarten sein wird - es ist erst in den Haushalt für 2019 einzurechnen.

Aber es gab an anderer Stelle auch ein Stück Klarheit: Aus dem Kommunalinvestitionsförderprogramm des Bundesbauministeriums erwartet der Bürgermeister 780.000 Euro Fördergeld.

Und die Mittel aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020" seien ebenfalls kontinuierlich problemlos abrufbar.

Verhandlungssache zwischen Stadt und Schulleitungen ist dagegen die Ausstattung mit Mobiliar. Hier will man sich in jedem Einzelfall verständigen.

(RP)
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