Ratingen Sein Traum: Mit Musik Geld verdienen

Ratingen · Alexander Seidl (15) spielt Gitarre, singt mit starker Stimme und tritt nur mit selbst komponierten und getexteten Liedern auf.

 Neben der Musik hat Alexander Seidl auch das Schauspiel für sich entdeckt: "Ich finde es klasse, da oben zu stehen und zu erleben, wie die Menschen auf mich und das, was ich mache, reagieren."

Neben der Musik hat Alexander Seidl auch das Schauspiel für sich entdeckt: "Ich finde es klasse, da oben zu stehen und zu erleben, wie die Menschen auf mich und das, was ich mache, reagieren."

Foto: achim blazy

Eines ist sicher - als Gewinner ein TV-Castingshow für Musiktalente wird Alexander Seidl nicht zu sehen sein: "Bei so etwas bewerbe ich mich erst gar nicht. Ich habe einmal den Vertrag für eine solche Fernsehshow gesehen, da gibt man nahezu alle Rechte an sich selbst auf. Und das möchte ich nicht", erzählt der 15-Jährige. Einen Traum hat er trotzdem: "Später einmal mit Musik mein Geld zu verdienen, das wäre es."

Dass er zumindest das Grundtalent dafür hat, hat er in den vergangenen Monaten bei einigen Auftritten in der Dumeklemmerstadt bewiesen. Mit Charme, einer für einen Teenager sehr ausdrucksstarken Stimme und seiner Gitarre lässt er dabei nicht nur Mädchenherzen höher schlagen. Auch sein Entdecker Heiner van Schwamen ist begeistert: "Ich finde, dass Alex für sein Alter eine enorme Präsenz auf der Bühne hat", so der Regisseur der Westhäkchen, der schon so manches Talent entdeckt hat. Das Besondere an Seidl ist dabei sicherlich, dass er nicht nur einfach irgendwelche Lieder nachsingt: "Ich trete nur mit selbst komponierten und getexteten Liedern auf", erzählt der Ratinger. Vor zwei Jahren hat er damit angefangen: "Eigentlich war das bloß eine Projektarbeit im Musikunterricht, aber das hat mir so gefallen, dass ich weiter gemacht habe."

Ein gutes Dutzend Lieder hat er bisher zusammen, wobei es auch schon mehr sein könnten: "Es gab da schon einige Sachen, die mir hinterher gar nicht gefallen haben. Die habe ich dann weggeworfen." Worüber er schreibt? Da grinst der Teenager: "Meist sind es kitschige Liebeslieder. Da wird man ja nun doch oft mit konfrontiert. Aber ich schreibe auch über andere Sachen, wenn mich etwas besonders inspiriert. Das können zum Beispiel Erlebnisse mit Freunden oder andere schöne Momente sein."

Und so ein Lied entsteht manchmal wie aus dem Handgelenk: "Meine schnellste Komposition hatte ich in fünf Minuten fertig", erinnert er sich. Was er fertig hat, bekommt in der Regel zuerst die Familie zu hören. Professionell gelernt hat der junge Mann nur das Gitarrespielen, den Gesang hat er sich selbst beigebracht. Das Talent liegt in der Familie. Seine Mutter hat früher auch gesungen.

So oder so, die Bühne ist Alexanders Leben. Neben der Musik hat er mittlerweile auch das Schauspiel für sich entdeckt: "Ich finde es einfach klasse, da oben zu stehen und zu erleben, wie die Menschen auf mich und das, was ich mache, reagieren." Neben der Musikerkarriere Schauspiel zu studieren, das wäre sein Traum. Gibt es eine Traumrolle? "Ich würde gerne mal einen richtig aggressiven Typen spielen", sagt der junge Mann und bestätigt sofort das, was sein Gegenüber sofort denkt: "Weil das dann absolut nicht Ich bin."

Wer meint, dass sich Seidls Talent nur auf die Bühne beschränkt, der irrt. So quasi nebenbei ist er auch noch Hobby-Basketballer und spielt beim Turnerbund Tischtennis. Im Mittelpunkt steht aber die Schule. Deutsch, Geschichte und selbstverständlich Musik sind seine Lieblingsfächer. Bliebe die Frage nach Lampenfieber. Da muss Seidl schmunzeln: "Oja, das habe ich wirklich. Das gehört aber dazu und ist meistens verschwunden, wenn ich den ersten Takt gespielt habe." Und da stört es dann auch nicht, wenn er sich mal verspielt: "Im Zweifel einfach lächeln und weiterspielen." Ohne Fehler möchte er in den nächsten Wochen auf einem eigenen Kanal Musikvideos von sich bei Youtube hochladen. Und so sind ja nun auch schon ganz andere Künstler entdeckt worden.

(RP)
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