Ratingen So heizt man richtig mit Holz

Ratingen · Tipps der Energieberatung und der Energie-Agentur NRW. Pelletöfen erobern die Wohnzimmer.

 Ein Kaminfeuer sorgt für Gemütlichkeit und spart obendrein Heizkosten. Aber es gibt beim Betrieb Einiges zu beachten. Darauf machen Schornsteinfeger-Innung und Energieberatung aufmerksam.

Ein Kaminfeuer sorgt für Gemütlichkeit und spart obendrein Heizkosten. Aber es gibt beim Betrieb Einiges zu beachten. Darauf machen Schornsteinfeger-Innung und Energieberatung aufmerksam.

Foto: Joachim Preuß

Heizen mit Holz liegt weiter im Trend. Steigende Energiepreise haben seit vielen Jahren für einen regelrechten Boom gesorgt - er hält weiter an, wie die vielen Kaminöfen in den Baumärkten zeigen. Immerhin lässt sich gegenüber Heizöl etwa ein Drittel sparen. Als Brennstoffe kommen Holzscheite, Briketts aus Holzspänen, Stein - und Braunkohle, Koks sowie neuerdings auch Holzpellets in Frage. Doch man sollte einige wichtige Dinge beachten. Darauf weisen Susanne Berger, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW in Ratingen, die Schornsteinfegerinnung und die Energie-Agentur NRW hin.

"Gerade in der Übergangszeit zur Heizsaison ist Heizen mit Holz sehr beliebt. Allerdings sollte man sich vor dem Einbau gut informieren", so Berger. Es sollte vor dem Kauf der Wärmebedarf des Raumes ermittelt werden, so dass es beispielsweise in einem Raum mit Kamin nicht zu warm wird.

Mögliche Gefahren können durch den richtigen Umgang mit dem Kamin vermieden werden. Wer zum Beispiel gleichzeitig mit dem Betrieb des Kaminofens in der Küche die Dunstabzugshaube laufen lässt, muss gleichzeitig ein Fenster öffnen, um zu vermeiden, dass in der Wohnung ein Unterdruck entsteht und giftige Verbrennungsgase in den Raum gezogen werden können.

 Die Feuchte im Holz darf 20 Prozent nicht überschreiten.

Die Feuchte im Holz darf 20 Prozent nicht überschreiten.

Foto: Joachim Preuß

Berger: "Sind die Fenster zu, die Abzugshaube läuft und es öffnet jemand die Kamintür, könnte demjenigen ansonsten möglicherweise sogar das Feuer entgegenschlagen. Es gibt Sicherheitstechnik, die dafür sorgt, dass eine Dunstabzugshaube nur angemacht werden kann, wenn ein Fenster geöffnet ist."

Seit 2014 ist das Bundesimmissionsschutzgesetz in Kraft, das auch eine Verordnung über kleine Feuerungsanlagen enthält. Berger: "Das Heizen mit Holz ist umweltfreundlich, weil es kohlendioxidneutral ist. Das heißt, der Baum hat in seinem Leben genau so viel Kohlendioxid verbraucht, wie bei der Verbrennung wieder freigesetzt wird."

Allerdings sorgten die mit Holz befeuerten Öfen teilweise für eine hohe Feinstaubbelastung, besonders wenn sie nicht richtig angefeuert würden, wenn die Geräte alt sind oder zu feuchtes Holz genutzt werde. Deswegen müssten auch Kaminöfen mittlerweile gewisse Grenzwerte einhalten.

Für alle, die eine Lagermöglichkeit für Holzpellets im Haus haben, gibt es noch einen anderen Tipp: Einen Pelletofen im Wohnraum, der mit einem blauen Umwelt-Engel gekennzeichnet ist.

Die Absatzstatistik des HKI-Industrieverbands zeigt bei Pelletöfen eine steigende Tendenz: Zwischen 2005 und 2014 hat sich ihr Absatz fast verdreifacht.

"Der Trend wird sich zukünftig fortsetzen", erklärt Larissa Mathiszik von der Aktion Holzpellets der EnergieAgentur.NRW. "Pelletöfen lassen sich optimal in Smart-Home-Systeme integrieren und sind dadurch bequemer als klassische Feuerstätten." Statt Scheitholz zu schleppen und zu stapeln, gibt es beim Pelletofen ein wärmendes Flämmchen bereits beim Heimkommen.

Der Ofen lässt sich, frei nach dem Motto "Alles aus einer Hand", in Smart-Home-Lösungen integrieren. Mit Hilfe einer App oder über das Internet lässt er sich aus der Ferne steuern. Holzpelletöfen sind speziell für Wohnräume konzipiert. Die Aktion Holzpellets, eine NRW-weite Marktinitiative der EnergieAgentur.NRW, informiert Verbraucher über den aktuellen Trend. Informationen zum Heizen mit Holzpellets erhalten Interessenten kostenlos im sogenannten "Siegerpaket".

Wichtig beim Brennholz ist, dass es ausreichend abgelagert und getrocknet ist, rät die auch für Ratingen zuständige Schornsteinfeger-Innung in Düsseldorf. Man kann es selbst mit preiswerten Feuchtemessgeräten aus dem Baumarkt prüfen. Maximal 20 Prozent Restfeuchte darf Brennholz haben. Sonst rußen die Ofenscheiben voll, der Kamin versottet, weil die Verbrennung nicht optimal läuft und die Nachbarn rümpfen die Nase, weil's draußen qualmt und stinkt.

Schornsteinfeger können von der Straße aus mit Filtergläsern feststellen, ob der Rauch in Ordnung ist, ob die Verbrennung einwandfrei ist oder gar verbotene Dinge verheizt werden. Stänkert der Nachbar regelmäßig und ausdauernd die Umgebung ein, sollte man also den "Schorni" rufen.

(JoPr)
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