Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt So sind die Grünen nur noch mausgrau

Ratingen · Was ist eigentlich mit den Grünen los? Die Fraktion dümpelt lethargisch vor sich hin, früher zeigte man sich deutlich angriffslustiger. Frische Initiativen täten dem Stadtrat gut.

Die Grünen! Ja, es gibt sie noch. Dieser Hinweis ist wichtig, denn die einst so frisch und vital gestartete Öko-Partei verblasst im Farbspektrum der Ratinger Politik immer mehr. Längst trägt die Fraktion um ihre Chefin Susanne Stocks ein dezentes Mausgrau zur Schau - so blass kommt das Team daher.

Und manchmal hat man den Eindruck, dass die grüne Reihe im Rat das Geschehen nur wie ein Mitläufer verfolgt. Initiativen und Stellungnahmen zu brisanten Themen wie Fracking und neue Mülldeponie in Breitscheid flattern nur spärlich herein.

Susanne Stocks, die früher die Fraktion kraftvoll geführt hat, lässt im politischen Sitzungsgeschäft verbale Präsenz vermissen. Nur selten meldet sie sich noch zu Wort, auch ihr Vize Hermann Pöhling ist nicht gerade zupackend. Christian Otto, der gute Ansätze hat, könnte deutlich mehr nach vorne preschen. Bleiben noch Barbara Esser und Elisabeth Yeboah, die angesichts permanenten Schweigens gar nicht wahrgenommen werden - ein insgesamt trostloses Bild für eine Fraktion, die von ihren urgrünen Themen her eine Bereicherung für den Rat sein könnte.

Und auch in der Ratinger Gesamtpartei steht unterm Strich nur die Erinnerung an einen Streit mit Blick auf die Bürgermeister-Kandidatur von Klaus-Konrad Pesch. Eine kleine Gruppe um den früheren Parteichef Reinhard Simon hatte arge Bedenken geäußert: Man brauche einen eigenen Kandidaten mit einem grünen Markenkern - und keinen, der von CDU, FDP, SPD und den Grünen gemeinsam getragen werde.

Wie kommen die Grünen aus dieser Lethargie heraus? Mit frischen Initiativen und der selbstkritischen Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Vor allem Stocks muss sich da an die eigene Nase fassen und diesen Prozess anschieben.

(RP)
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