Heiligenhaus Sparkasse warnt vor Taschendieben

Heiligenhaus · Vorsicht ist geboten: Langfinger spionieren die Kundenhalle aus, halten Ausschau nach Kunden, die Geld abheben.

 Wolfgang Bestges ist Kassierer in der Sparkassen-Filiale Hauptstraße. Bevor auffällig hohe Summen abgehoben werden, hakt er nach.

Wolfgang Bestges ist Kassierer in der Sparkassen-Filiale Hauptstraße. Bevor auffällig hohe Summen abgehoben werden, hakt er nach.

Foto: Achim Blazy

Das Phänomen ist bekannt, verständlich - und reichlich riskant: "Zum Monatsende und am Monatsanfang kommen viele Kunden, um Haushaltsgeld oder Rente abzuholen. Und die Erfahrung ist: Viele holen die Beträge sozusagen auf einen Schlag ab", weiß Sparkassensprecher Lutz Strenger. Das rief in der Vergangenheit häufig Langfinger auf den Plan. Die Sparkasse reagierte bisher mit Erfolg.

"Mitarbeiter kontrollieren das Foyer. In zwei Fällen ist es auch schon gelungen, ,schlafende Taschendiebe' zu vertreiben - das sind Leute, die auffällig lange in den Sparkassenräumen aufhalten. Und während sie so tun, als füllten sie irgendwelche Formulare aus, halten sie den Kassen- und Automatenbetrieb genau im Blick", so Strenger.

In Heiligenhaus treibt das Thema nicht nur die Sparkassenmitarbeiter um. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine will sich des Themas annehmen. So ist gedacht an einen Infostand vor dem Büro für Stadtteilsozialarbeit im Nonnenbruch - mit praktischen Tipps.

Polizeisprecher Ulrich Löhe ist dankbar für die Unterstützung. Denn: Die Zahl der Taschendiebstähle steigt, beliebtes Beutegebiet der Diebe sind zum Beispiel Wochenmärkte." Der Polizeisprecher schränkt allerdings ein: "Es gibt derzeit keine Hinweise auf organisierten Diebstahl in Heiligenhaus. Und es ist definitiv nicht so, dass Taschendiebe vor der Kreissparkasse den Kunden auflauern." Es handele sich bei den Tätern in aller Regel um herumreisende, "sehr mobile" Gruppen.

Vorsicht bleibt geboten. Die Polizei teilt Beobachtungen, wie sie Sparkassenmitarbeiter machen. "Täter suchen sich ihre Opfer gezielt aus." In der Sparkasse setzt man unter anderem darauf, die Kunden persönlich anzusprechen. Zwar gibt es auch schriftliches Infomaterial zum Thema Schutz vor Diebstählen, doch direkte Hinweise haben sich nach Strengers Erkenntnissen als weit wirkungsvoller erwiesen. "So empfehlen unsere Kassierer, beim Abheben größerer Summen nie allein, sondern in Begleitung zu kommen." Das gelte besonders für Senioren. Sollte das nicht gehen, gibt es den Rat, mit dem soeben abgeholten Geld auf direktem Weg nach Hause zu gehen. "Es ist aber oft so, dass die Kunden mit dem Geld direkt in der Innenstadt einkaufen gehen. Wenn sie vorher schon beobachtet wurden, kann das durchaus riskant sein", so Strenger weiter. Auch Löhe weiß von Fällen, in denen die späteren Opfer erst ausgeguckt und dann auf ihren Einkaufswegen so lange verfolgt wurden, bis sich eine Gelegenheit zu Diebstahl ergab. Deswegen auch der Rat: "Man sollte sich beim Einkaufen nie in Gespräche mit Fremden verwickeln lassen." Wachsam bleiben die geschulten Sparkassenmitarbeiter auch in anderen Fällen. "Wenn zum Beispiel Kunden eine erkennbar außergewöhnlich hohe Summe abheben wollen, fraget man auch nach: Wofür wird as Geld benötigt? Wäre es nicht sinnvoller, es in mehreren Tranchen abzuholen? "Auf diese Art ist es allein in Heiligenhaus schon zweimal gelungen, Senioren vor sogenannten Enkeltrick-Betrügern zu schützen", sagt Strenger. In den Räumen der Sparkasse Heiligenhaus sei es bisher übrigens nicht zu Fällen von Taschendiebstahl gekommen.

(RP)
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