Sitzung des Sozialausschusses SPD bleibt hart beim Thema Sozialwohnungen

Ratingen · Enttäuscht zeigt sich SPD-Fraktionschef Christian Wiglow von der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Zum Thema "bezahlbares Wohnen in Ratingen" gebe es immer noch wenig Neues von der Verwaltung. Wiglow vermisst die Umsetzung von Beschlüssen und hatte auf Neuigkeiten gehofft.

Aber: "Rolf Steuwe konnte lediglich in dürren Worten darstellen, dass man sich 22 Potenzialflächen angesehen habe und darüber nachdenke, mit wem was umzusetzen wäre." Auch wenn die Politik wegen der Belastung durch die Unterbringung der Flüchtlinge die Politik viel Verständnis für die Verwaltung habe, so sei dieses Verständnis nicht unbegrenzt, so Wiglow. "Wir müssen in Ratingen endlich zu Ergebnissen kommen und mit den ersten Projekten anfangen. Wir haben auch kein Erkenntnisproblem, sondern ein Vollzugsproblem."

Die Nachfragesituation auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt, insbesondere im Segment bezahlbaren Wohnraums, sei in Ratingen nach wie vor problematisch. Verstärkt gelte dieses für Sozialwohnungen und barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum. Der Rat habe dazu auf Antrag der SPD verschiedene Beschlüsse gefasst, deren Umsetzung aussteht. Wiglow: "In Ratingen haben wir einen Rückgang von 5.432 Sozialwohnungen in 2001 auf 2.352 in 2025 zu erwarten, was einem Rückgang um rund 57 Prozent entspricht. Wenn das keine dramatische Entwicklung ist." Preisgünstiges und bezahlbares Wohnen sei das große Thema, in dem sich in Ratingen endlich etwas bewegen müsse: "Wir erwarten, dass diesem Thema endlich die notwendige Priorität in der Verwaltung und der Politik zugestanden wird."

Sozialer Wohnungsbau scheitere nicht am Geld, denn dafür werde viel zu viel der Fördermittel ungenutzt zurückgegeben: "Mit steigender Tendenz bald die gesamte Summe, die in Ratingen hätte investiert werden können, wie die Zahlen des Kreises belegen." Die Fördermittel des Landes stünden für Mietwohnungsbau zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums, Eigentumsförderung und Bestandsförderung wie die Schaffung von Barrierefreiheit zur Verfügung. Davon seien in 2013 noch nicht einmal 36 Prozent kreisweit abgerufen worden. "In Ratingen faktisch nichts. Und die Folgejahre sehen kaum besser aus. Der Wille zur Umsetzung vor Ort fehlt", so Wiglow.

(JoPr)
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