Ratingen SPD fordert bezahlbare Wohnungen

Ratingen · An der Josef-Schappe-Straße in Ost könnten 35 Wohneinheiten entstehen. Nun ist die Stadt gefordert.

 Auf der Philippstraße hat die Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) preiswerten Wohnraum geschaffen. Doch die Stadt benötigt deutlich mehr günstige Wohnungen.

Auf der Philippstraße hat die Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) preiswerten Wohnraum geschaffen. Doch die Stadt benötigt deutlich mehr günstige Wohnungen.

Foto: Preuss_

Der Vorstoß ist nicht neu, wird jedoch in der Stadt angesichts der Dimension immer wichtiger: In einem Antrag an Bürgermeister Klaus Konrad Pesch fordert die SPD-Fraktion, zeitnah die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Realisierung eines Vorhabens für öffentlich geförderten Wohnungsbau am Standort Josef-Schappe-Straße/Fester Straße (Bebauungsplan der Vorhaben und Erschließungsplan) zu schaffen. Dabei soll die Verwaltung auch prüfen, ob durch Einschaltung eines externen Dienstleisters die Planungsprozesse beschleunigt werden können und die Verwaltung entlastet werden kann. Zudem fordert die SPD einen regelmäßigen Bericht im Bezirksausschuss Mitte über das Vorhaben.

Auf dem genannten Grundstück gibt es weit konkretisierte Pläne, rund 35 Wohneinheiten im öffentlich geförderten Wohnungsbau zu schaffen. Angesichts des Mangels in Ratingen an bezahlbarem Wohnraum und der stockenden Umsetzung des entsprechenden Ratsbeschlusses sei jedes Vorhaben zu begrüßen, hier Abhilfe zu schaffen, so SPD-Fraktionschef Christian Wiglow. Der Bestand an Sozialwohnungen sei von 1990 mit noch 6798 auf nur noch 2627 im Jahre 2014 bereits um über 60 Prozent zurückgegangen. Bis zum Jahre 2026 werde der Bestand um weitere 15 Prozent zurückgehen auf dann nur noch 2225 Sozialwohnungen. Gleichzeitig steige die Nachfrage, ohne dass es eine nennenswerte Bautätigkeit für bezahlbaren Wohnraum gebe.

Die Nachfragesituation auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt, insbesondere im Segment des bezahlbaren Wohnraums, ist aus Sicht der SPD in Ratingen nach wie vor problematisch, verstärkt gilt dies für Sozialwohnungen und barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum. "Preisgünstiges und bezahlbares Wohnen ist das große Thema, bei dem sich in Ratingen endlich etwas bewegen muss", betont Wiglow. Ratingen müsse eine Stadt sein, in der alle Menschen leben können. Daher sei es höchste Zeit, dass sich auch in Ratingen endlich etwas tut. Der Markt alleine werde es nicht richten.

Ratingen brauche einen politischen Konsens und die Nutzung aller rechtlichen Möglichkeiten. Zudem sei es begrüßenswert, wenn sich mehrere Akteure im Feld des öffentlich geförderten Wohnungsbaus engagieren wollen.

Es handelt sich nach Ansicht der SPD um einen integrierten und verkehrlich gut angeschlossenen Standort, der sich wegen seiner Standortgunst für diese Entwicklung geradezu anbietet. Daher sollte hier keine wertvolle Zeit verloren werden, unterstreicht Wiglow.

Dass Ratsbeschlüsse nicht immer zeitnah umgesetzt werden, war zuletzt häufig diskutiert worden. Die Verwaltung verwies vor allem auf mangelnde personelle Kapazitäten. So hatte CDU-Parteichef Patrick Anders in einem Schreiben den Bürgermeister aufgefordert, die Frage zu beantworten, wie man das Personalproblem in den Griff bekommen will. Immerhin: Die Stadt kündigte die Sanierung von 13 Straßen an.

(RP)
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