Heiligenhaus SPD wünscht Raum für Kunst in der Stadt

Heiligenhaus · Das Jahr 2016 soll ganz im Zeichen der "Kunst im öffentlichen Raum" stehen. Wie das aussehen könnte, soll die Verwaltung planen und der Politik vorstellen. Man kann sich auf eine ganze Reihe schon vorhandener Ideen und Projekte stützen.

Kunst im öffentlichen Raum macht den Alltag bunter. So wird in unregelmäßigen Abständen öffentlicher Grund für die Gruppe "Kunstquadrat" zur "lebendigen Leinwand". Besonders beliebt: Die Gambionenwand an der Westfalenstraße. Diese Form der Kunst begegnet den Bürgern also dort, wo sie eigentlich nicht damit rechnen. Auch im Kreisverkehr zwischen der Oberilp und Grünselbeck ist Kunst zu finden: Dort steht ein Kunstwerk des irischen Bildhauers John McCormack. Er schuf ein zweiteiliges, zweieinhalb Meter hohes schlankes Objekt, das mitten im Kreisel steht. Ähnliches findet sich auch im neuen Kreisverkehr in Isenbügel, hier schmücken die für den Stadtteil so prägenden Blotschen in Großformat den Verkehrsknotenpunkt.

Auf der Wunschliste der Jungen Union steht schon länger eine legale Graffitiwand. In Workshops macht man sich dort regelmäßig mit Jugendlichen auf die Suche nach Ideen, um den öffentlichen Raum zu gestalten. Eben auch, um den Schmierereien entgegenzuwirken, die immer wieder im ganzen Stadtgebiet auftauchen. Die schnell dahingekritzelten Schriftzüge sind deswegen ausdrücklich nicht gemeint, wenn es um Graffitikunst geht. Wie diese echte Kunst aussehen kann, das zeigt regelmäßig der spanischstämmige Künstler Javier Landa Blanco. Gemeinsam mit Jugendlichen, häufig auch Jugendliche, die dabei Sozialstunden ableisten, gestaltet er Graffiti in der ganzen Stadt und hinterlässt bleibende, bunte Eindrücke. Auf den Brückenpfeilern an der Abtskücher Straße ist seine Kunst zu sehen, ebenso wie am Flugplatz Meiersberg oder am Panoramaweg. Ein aktueller Antrag der Sozialdemokraten soll im nächsten Jahr den Fokus stärker auf die Kunst im öffentlichen Raum legen, darin wird die Verwaltung beauftragt, ein Konzept "Heiligenhauser Sommer / Public-Art/Street-Art Ausstellung" auszuarbeiten und im Ausschuss für Kultur, Städtepartnerschaft und Tourismus zur Diskussion und Entscheidung vorzulegen. Geht es nach dem Antrag der SPD, so sollen dazu sollen Künstler eingeladen werden, an verschiedenen öffentlichen Orten in Heiligenhaus für einen bestimmten Zeitraum; beispielsweise Mai/ Juni, ihre Kunst zu installieren. "Diese Orte können beispielsweise am Panoramaradweg, in Parks, an geeigneten Straßen, frei gegebenen Wänden alter Industrieanlagen oder anderen Plätzen in der Stadt sein", heißt es in der Vorlage. In Flyern oder einem Katalog könnte diese Kunst angekündigt werden. Weiter: "Die Kunstwerke dürfen die Umgebung oder Einrichtungen nicht beschädigen und müssen wieder vollständig rückbaubar sein. Für Grafitti-Künstler könnten geeignete Wände zugewiesen werden oder kostengünstige mobile Holztafeln aufgestellt werden."

Ein Vorschlag der Vorlage: Ein bestimmtes Motto, unter dem die Künstler sich betätigen. Was die Finanzierung betrifft, sei eine Zusammenarbeit mit dem Kreis Mettmann möglich. "Hierdurch könnte die Finanzierung auf mehrere Schultern verteilt und andere Fördertöpfe erschlossen werden. Außerdem hätte die Werbung eine größere Reichweite." Heiligenhaus könne dadurch überregionales Aufsehen erlangen, insbesondere wenn eine solche Ausstellung regelmäßig - beispielsweise als Biennale veranstaltet würde.

(sade)
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