Ratingen Spielemesse: Premiere war ein Gewinn

Düsseldorf · Spiel, Spaß und eine Menge Unterhaltung für die ganze Familie bot am vergangenen Wochenende die erste Ratinger Spielemesse in der Stadthalle. Bereits am Samstag wurden 679 Besucher gezählt, und auch am Sonntagmorgen herrschte trotz Zeitumstellung reges Treiben. Autoren stellten ihre Neuheiten vor und boten Interessierten die Möglichkeit, die Spiele direkt auszuprobieren. "Die Würfel sind gefallen", hieß es gleich an mehreren Ständen. Vor allem bei Max Kobbert, dem Erfinder des "Verrückten Labyrinths", gab es ein ganzes Würfel-Sortiment zu bestaunen. "Ich habe eine kleine Ausstellung vorbereitet. Dieses antike Spielzeug, das teilweise über 2000 Jahre alt ist, erinnert erstaunlich stark an unsere heutigen Spielfiguren", sagte der Autor. Eine bunte Stoffkonstruktion mit den Namen "Pachasi", die vor einigen hundert Jahren in Indien erfunden wurde, sei die Grundlage unseres heutigen Schachspiels, weiß Kobbert, der im April sein neues Buch mit dem Titel "Kulturgut Spiel" veröffentlicht.

Aber auch Altbewährtes wurde den Besuchern geboten: zum Beispiel Rummikub. "Ein Evergreen, der oft an Familiensonntagen gespielt wird", weiß Standbesitzer Erhard Töpfer. "Wichtig dabei ist, dass man taktisch spielt und die anderen immer im Auge behält." An einem anderen Stand erklärte Harald Schwarz das Spiel "Go". "Ein sehr familienfreundliches Spiel. Die Regeln sind simpel und leicht zu verstehen. Man kann eine Runde in zehn Minuten schaffen. Man kann es jedoch auch so weit ausführen, dass es komplizierter wird als Schach. Dann kann eine Partie auch mehrer Stunden dauern", erklärte er. Besucherin Yvonne Lüsch dagegen war ganz in das Spiel "Lancaster" des Autoren Matthias Cramer vertieft. "Das macht sehr viel Spaß. Wir waren gestern schon hier und haben eine Menge toller neuer Dinge entdeckt. Gerade haben wir eine Familie am Stand getroffen, die sich auch für das Spiel interessierte. Nun probieren wir es gemeinsam aus."

Auch für die kleinen Besucher gab es viel zu entdecken: Eine neue Version des bekannten Radik's Würfels, das neue Spiel "Bärenschlau" und Klassiker wie "Mensch ärgere dich nicht" waren an diesem Wochenende sehr beliebt.

Während es im Suitbertussaal bunt zuging, herrschte im Angersaal große Konzentration. Hier fand die Qualifikation des Spiels "Die Siedler von Catan" für die Deutsche Meisterschaft statt. "Wir haben heute 36 Teilnehmer aus ganz NRW", erklärten die Schiedsrichter Yassin Bartocha und Reiner Biela.

"Spielen ist sehr wichtig, gerade für Kinder. Sie lernen zu verlieren, zu kommunizieren und erhalten eine gewisse Geschicklichkeit", sagte Andrea Laumen von der Evangelischen Kirchengemeinde Ratingen, die zusammen mit dem Jugendamt die Spielemesse organisiert hat, und zog eine Bilanz: "Wir freuen uns, dass die Veranstaltung so gut angenommen wurde und uns viele Familien sogar an beiden Tagen besucht haben."

(RP)
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