Ratingen Spielplätze werden zum Wohlfühlfaktor

Ratingen · 130 städtische Spielplätze gibt es, die in den nächsten Jahren zu einem großen Teil saniert werden. Über eine Million Euro nimmt die Stadt in die Hand. Denn Spielplätze sind ein Wohlfühlfaktor.

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Foto: Blazy, Achim (abz)

Kinderlärm ist die Musik der Zukunft. Und wo könnte der Nachwuchs besser spielen, Spaß haben und laut herumtoben als auf den Spielplätzen im Stadtgebiet. Und die werden in den nächsten fünf Jahren massiv verschönert. "Wir werden mehr als eine Million Euro investieren und nach und nach in allen Stadtteilen rund 50 Bolz- und Spielplätze sanieren", sagt Uwe Puzalowski. Der Landschaftsarchitekt ist beim Amt für kommunale Dienste für die Planung und Unterhaltung der 130 Anlagen, die der Stadt gehören, zuständig. Unterstützt wird er dabei von Michael Hansmeier vom Jugendamt. Gemeinsam betreuen die beiden Männer seit über 15 Jahren den Spielplatzentwicklungsplan. In ihm ist genau geregelt, welcher Spielplatz wann saniert werden muss. In der Regel sollte das spätestens nach 40 Jahren geschehen. Ein Zeitrahmen, der bei einigen der nun anstehenden Spielplatzmodernisierungen schon fast erreicht ist.

"Spielplätze werden immer mehr zu einem Wohlfühl- und damit auch Standortfaktor, der junge Familien an die Stadt bindet", sagt Hansmeier. Das liegt vor allem daran, dass die Verwaltung den Kindern und ihren Eltern nicht bloß einen Spielplatz vor die Nase setzt, sondern sie, wo immer es möglich ist, von Anfang an bei der Planung beteiligt. "In der Regel dürfen die Kinder, die an diesem Werkstattverfahren beteiligt waren, die neuen Geräte bereits vor der offiziellen Eröffnung ausprobieren", sagt Puzalowski. Kaum eine andere Stadt setzt in diesem Bereich so sehr auf die intensive Bürgerbeteiligung wie Ratingen. "Die Identifikation mit dem Spielplatz steigt dadurch erheblich", hat Hansmeier beobachtet. 1998 war der Spielplatz an der Gerhard-Hauptmann-Straße in Tiefenbroich übrigens der erste, bei der die Bürger in die Planung einbezogen wurden.

Das soll auch beim Lieblingsprojekt der beiden so sein, das allerdings erst für 2017 ansteht. Dann soll der alte Mega-Spielplatz mit der BMX-Bahn an der Dieselstraße zu einem Inklusionsspielplatz umgebaut werden. Über 200 000 Euro sind alleine für diese Baumaßnahme eingeplant, die über ein halbes Jahr dauern wird. "Wir haben noch nicht herausgefunden, ob es solch einen Spielplatz für behinderte und gesunde Kinder in dieser Form überhaupt irgendwo anders gibt", sagen die beiden Rathaus-Mitarbeiter stolz. Besonderen Wert legen sie in den nächsten Jahren auf die Sanierung der Jugendspielplätze, die bis 18 Jahre freigegeben sind. Dazu gehört zum Beispiel der Bolzplatz nur einige Meter von der BMX-Bahn entfernt: "Der ist in dieser Form völlig überaltert und nicht mehr schön. Alleine der Betonboden entspricht nicht mehr den heutigen Standards", erklärt Puzalowski. Und deshalb soll auch dort bald gebaut werden. Zuerst müssen aber Rückstände aus den vergangenen drei Jahren aufgeholt werden, denn aufgrund der langfristigen Erkrankung eines Mitarbeiters konnten die vorgesehenen Arbeiten in dieser Zeit nicht durchgeführt werden. "Wir starten aber jetzt damit und werden diesen Rückstau beheben", verspricht Uwe Puzalowski.

So wird nun zum Beispiel der Bolzplatz Fernholz in Hösel auf den neuesten Stand gebracht (66 000 Euro), ebenso der Spielplatz Hauser ring (80 000 Euro) und der Bolzplatz Rehhecke (89 000 Euro). Ganz gespannt sein dürfen sowohl die Fachleute aus dem Rathaus als auch alle Nutzer und Bürger, was aus dem Spielplatz am Trinsenturm wird. Denn der wird - nach Fertigstellung des Rathaus-Neubaus - komplett umgestaltet und bildet den Abschluss des aktuellen Fünf-Jahres-Plans. "Hier werden wir aber frühestens 2016 mit den Planungen beginnen", wagen Hansmeier und Puzalowski einen Ausblick in die Zukunft.

Zumindest der Mann vom Gartenamt wird die Fertigstellung nicht mehr im Job erleben - dann ist er nämlich bereits im Ruhestand.

(wol)
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