Lokalsport 04/19: Carlos Penan dreht endlich auf

Ratingen · Der Angreifer erzielte drei Tore in den letzten beiden Spielen und wird im Abstiegskampf ein wichtiger Faktor.

 Achtung, hier komme ich: Carlos Penan (l.) spielt aktuell den besten Fußball der laufenden Saison - drei Tore in den letzten beiden Spielen sind die Belohnung.

Achtung, hier komme ich: Carlos Penan (l.) spielt aktuell den besten Fußball der laufenden Saison - drei Tore in den letzten beiden Spielen sind die Belohnung.

Foto: Achim Blazy

Während Carlos Penan unten feiert, lehnt Daniel Keita-Ruel lässig gegen eine Wand, oben auf der Tribüne des Ratinger Stadions. Er lächelt, obwohl ihm eigentlich gar nicht nach lächeln zumute sein dürfte. Keita ist verletzt, seine Mitspieler des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 mussten es ohne ihn gegen den 1. FC Bocholt richten. Sie taten es. Auch dank Penan, der zwei Tore zum 4:2 beitrug. Genau deshalb lächelt Keita. "Carlos ist mein Partner. Ich bin sein Partner", sagt er. Sturmpartner meint er. "Und wenn der eine trifft, ist das auch gut für den anderen."

Nun war Penan im bisherigen durchwachsenen Ratinger Saisonverlauf vieles - aber kein Torjäger. Doch rechtzeitig zum Endspurt im Abstiegskampf scheint der 25-Jährige seinen Torriecher endlich gefunden haben. Sechs Saisontore stehen aktuell auf dem Konto - vier davon in den letzten fünf Spielen erzielt. "Eigentlich ist mir egal, wer triftt", sagte Penan, der sich nach dem Spiel erst einmal ausführlich von Michael Kulm herzen ließ. Der Sportliche Leiter des RSV holte Penan nach Ratingen, er hatte ihn schon in Hilden unter seiner Fittiche, glaubte an den athletischen Stürmer. Lange jedoch war er mehr oder weniger der einzige, der das noch tat. Penan arbeitete immer viel - nur vor dem Tor agierte er hektisch und ungefährlich.

Bis jetzt. Gegen Bocholt überzeugte Penan in absoluter Perfektion. Er erzielte das 1:1 mit einem derart wuchtigen Kopfball, dass man Angst um das Tornetz haben musste. Und beim 4:1 spiegelte sich das ganze Selbstbewusstsein wieder, als Penan einen Gegenspieler aussteigen ließ und den Ball fast selbstverständlich im rechten oberen Torwinkel versenkte. "Das ist ein gutes Gefühl", sagt Penan. "Allerdings ist es natürlich auch einfacher, wenn die Mannschaft gut drauf ist - dann bekommt man auch gute Bälle, die man nur noch verwerten muss."

Einer dieser guten Bälle kam von Karoj Sindi. Der war vor einer guten Woche noch suspendiert, nachdem er sich aufgrund seiner Nicht-Berücksichtigung mit Trainer Peter Radojewski gestritten hatte. "Das ist alles geklärt", betont Sindi, der zwei Vorlagen zum Sieg beisteuerte. "Peter kennt mich schon so lange. Das war ein unangenehmes Missverständnis - ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen und wichtig sein kann."

Ähnliche Sätze sollte das Duo am besten auch am Samstag wieder von sich geben. Denn gegen den 1. FC Mönchengladbach steht das nächste Abstiegs-Endspiel an. Gewinnt der RSV, dürfte es sich des Kollegen vom Niederrhein entledigt haben. Der 1. FC siegte am Mittwoch allerdings 8:1 gegen Schwarz-Weiß Essen - das jedoch schon vor der Pause durch einen Platzverweis geschwächt wurde.

Weil die komplette Konkurrenz im Tabellenkeller (Hilden, Duisburg, Hönnepel und Mönchengladbach) geschlossen siegte, ist es für den RSV nun um so wichtiger, gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg weiter nachzulegen. Ein Carlos Penan mit Torjägerlaune und ein Karoj Sindi als Vorlagengeber kann da für 04/19 nur von Vorteil sein.

(RP)
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