Lokalsport 04/19 kassiert Last-Minute-Ausgleich

Ratingen · Bis weit in die Nachspielzeit führt der Fußball-Oberligist 1:0 in Hönnepel. Zum Sieg reicht es dennoch nicht.

 Auf dem Acker in Hönnepel war Fußball spielen nicht einfach. Hier versuchen sich Timo Krampe (2.v.l.) und Marvin Ellmann (2.v.r.).

Auf dem Acker in Hönnepel war Fußball spielen nicht einfach. Hier versuchen sich Timo Krampe (2.v.l.) und Marvin Ellmann (2.v.r.).

Foto: Stade

Es war die letzte Aktion des Spiels. Nur noch einmal hätte Ratingen 04/19 Übersicht und Ruhe bewahren müssen, nur noch einmal hätte der Fußball-Oberligist den Ball irgendwo über den Zaun des "bebenden Ackers" schießen müssen. Doch es kam alles anders: Ecke für den SV Hönnepel-Niedermörmter, ein Tor durch Niklas Klein-Wiele, Schlusspfiff. Wieder kassierte die Mannschaft um Kapitän Adnan Hotic einen Last-Minute-Gegentreffer und bleibt damit in der Fremde weiterhin ohne Sieg. Das 1:1 (0:0) an der niederländischen Grenze war erneut ein Spiegelbild der bisherigen Ratinger Saison.

"Wenn man nach einer Ecke so spät noch ein so blödes Gegentor bekommt, ist die Enttäuschung natürlich riesengroß", sagte Sahin Ayas mit leiser Stimme. Dabei hätte der Stürmer als Joker zum großen Matchwinner werden können. In der 80. Spielminute kam der 20-Jährige für Emrah Cinar in die Partie und erzielte gleich mit seiner ersten Ballberührung den umjubelten Führungstreffer. Nach einer Flanke von Nico Wehner drehte sich Ayas im Strafraum um die eigene Achse und vollendete mit seinem ersten Saisontor zum 1:0 (82.).

"Mir wäre es lieber, wenn jemand anders das Tor geschossen hätte und wir die drei Punkte mitgenommen hätten", meinte Ayas. "Es haben ein paar Sekunden gefehlt. Das ist extrem ärgerlich. Mit einem Sieg im Gepäck wären alle natürlich fröhlicher in den Bus gestiegen", befand Karl Weiß. Nach seinem dritten Spiel als Trainer war der 59-Jährige ebenfalls merklich geknickt - vielleicht auch, weil schon vor dem Anpfiff der Begegnung vieles nicht wirklich in Ratinger Richtung verlief.

Weiß musste sich gleich mehrmals als Baumeister unter Beweis stellen. Carlos Penan und Phil Spillmann, beide eigentlich für die Startformation vorgesehen, mussten kurzfristig passen. Ersatztorhüter Florian Schneider fehlte zudem im Aufgebot, für den Nachwuchsmann zauberte Weiß mit Kevin Hain einen Spieler aus der zweiten Mannschaft aus dem Hut. Und auch die Bedingungen meinten es mit 04/19 nicht gut. Bei Wind und Regen wurde das Fußballspielen auf dem "bebenden Acker", wie die Gastgeber ihre eigene Anlage getauft haben, nicht unbedingt einfacher.

"Die Einsatz- und Laufbereitschaft hat gestimmt. Aber spielerisch sind wir über weite Strecken unter unseren Möglichkeiten geblieben. Das war keine gute Vorstellung", sagte Weiß. Freilich mag dies zum Teil an den äußeren Bedingungen gelegen haben, aber es ist auch ein roter Strich, der sich durch alle Spiele von 04/19 zieht. Den Blau-Gelben fehlt es an Spielwitz, an Ideen, um die gegnerischen Abwehrreihen vor ernsthafte Schwierigkeiten zu stellen.

Und dann bleibt da noch das Problem mit den späten Gegentoren. Bereits im Liga- und Pokalspiel gegen den ETB SW Essen klingelte es in der Schlussminute im Kasten von Dennis Raschka. Wie jetzt auch gegen den Tabellenvorletzten aus Kalkar - und so wird der Weg aus der Krise für 04/19 noch ein sehr weiter.

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