Lokalsport 04/19 rutscht erstmals auf Abstiegsplatz

Ratingen · Der Fußball-Oberligist ist in einem schwachen Derby gegen Hilden zwar die bessere Mannschaft, nutzt die wenigen Torchancen jedoch nicht. Weil Duisburg II gleichzeitig den SC West schlägt, nähert sich der RSV der Gefahrenzone.

 VfB-Innenverteidiger Nils Remmert (l.) kämpft mit dem Ex-Hildener Carlos Penan (M.) um den Ball, Manuel Schulz (r.) läuft mit.

VfB-Innenverteidiger Nils Remmert (l.) kämpft mit dem Ex-Hildener Carlos Penan (M.) um den Ball, Manuel Schulz (r.) läuft mit.

Foto: Achim Blazy

Peter Radojewski tat das, was er immer tat nach einem Spiel von Ratingen 04/19. Der Trainer des Fußball-Oberligisten versammelte seine Spieler um sich und hielt eine Ansprache zum gerade beendeten Spiel gegen Hilden. Doch angesichts des Ergebnisses (0:0) und der Tatsache, dass seine Mannschaft durch den gleichzeitigen Sieg der Duisburger Zweitvertretung erstmals auf einen Abstiegsplatz rutschte, wurde der Trainer ein bisschen lauter.

Denn was sich vor gut 250 Zuschauern im Sportpark Keramag abspielte, war Abstiegskampf in reinster Form. Beide Teams bauten zunächst auf eine sichere Defensive und reihten weiter vorne Fehler an Fehler. Soweit, so gleichwertig. Dass die Ratinger über 90 Minuten die deutlich aktivere Mannschaft waren - geschenkt. Denn die beste Chance des Spiels hatten die Hildener kurz nach dem Seitenwechsel: Kapitän Stefan Schaumburg flankte einen Ball flach in den Strafraum, dort verpasste der nach einer Vier-Spiele-Sperre wiedergekehrte Jannik Weber das Tor mit seiner Grätsche nur ganz knapp. Man muss allerdings auch dazu sagen: Es war, abgesehen von einem Weitschuss aus rund 30 Metern, die einzige Chance, die das Team von Trainer Björn Scheffels in diesem Spiel zustande brachte. "Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, damit können wir gut leben", sagte Schaumburg nach der Partie. "Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir hauptsächlich verteidigt."

Das taten die Hildener allerdings hervorragend, denn die Ratinger, die nach dem starken Spiel bei TuRU Düsseldorf (2:2) eigentlich mit breiter Brust hätten auftreten können, besaßen im Spiel nach vorne erneut keinerlei Durchschlagskraft. Dennoch gab es ein paar Chancen. Etwa, als Carlos Penan kurz nach Spielbeginn Fabian Zur Linden den Ball abluchste und alleine auf Torhüter Bastian Sube zustürmen durfte - nur um dann so lange mit dem Schuss zu warten, bis der Hildener seinen Fehler wieder ausbügeln konnte. "Wenn man so einen Lauf hat, ist es schwer, da wieder heraus zu kommen. Ich gebe, was ich kann", sagte Penan hinterher. Kämpferisch war dem Angreifer nichts anzumerken. Nur mangelte es ihm erneut an der Durchschlagskraft.

Auch die weiteren Möglichkeiten der Partie waren eher auf Ratinger Seite. Yusuf Keser scheiterte mit einem Schuss ins Außennetz, während vor dem Tor Mitspieler freistanden. Zudem waren die Gastgeber bei ein paar Standards, die von Phil Spillmann getreten wurden, gefährlich. Ansonsten aber hatte diese Partie keinen Sieger verdient. "Das Beste am Spiel war noch das Ergebnis - und dass beide einen Punkt mitnehmen", sagte Trainer Scheffels. "Denn das war eine fußballerisch fragwürdige Partie mit wenig Torszenen, dafür aber mit reichlich Fehlern auf beiden Seiten. Man hat gesehen, dass viel Verunsicherung im Spiel war. Leider waren wir nicht in der Lage, den entscheidenden Punch zu setzen." Sein Trainerkollege Peter Radojewski sah das ähnlich, wenn auch mit Einschränkungen. "Ich hatte vor allem in der Schlussphase das Gefühl, dass wir klar überlegen waren. Es gab auch Situationen für uns. Aber die klaren Möglichkeiten, die klaren Schüsse - die fehlen komplett."

Durch das Ergebnis hat Hilden weiter drei Punkte Vorsprung auf den Kontrahenten, der nun den ersten Abstiegsplatz belegt. "Das macht die Sache für uns natürlich nicht einfacher", betont Radojewski, der mit seinem Team kommende Woche beim SV Hönnepel-Niedermörmter - ebenalls Abstiegskandidat - antreten muss. Hildens Trainer Scheffels hofft auf Besserung am Freitag gegen TuRU Düsseldorf. "Da müssen wir zusehen, dass wir wieder mehr Fußball in unser Spiel bekommen."

(RP)
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