Lokalsport 04/19 verliert einen Stammspieler

Ratingen · Tim Manstein verlässt den Fußball-Oberligisten Richtung Gütersloh. Auch in Speldorf fehlt er verletzungsbedingt.

 Tim Manstein (r.) hat sich unter Alfonso del Cueto zum unumstrittenen Stammspieler gemausert. "Für ihn einen guten Ersatz zu bekommen, wird schwer", betont der Coach.

Tim Manstein (r.) hat sich unter Alfonso del Cueto zum unumstrittenen Stammspieler gemausert. "Für ihn einen guten Ersatz zu bekommen, wird schwer", betont der Coach.

Foto: Achim Blazy

Manchmal ist es ein bisschen frustrierend. Da gibt es einen Verein und einen Spieler, die passen super zusammen. Beide Seiten fühlen sich wohl, der Erfolg ist da. Der Klub würde gerne mit dem Spieler verlängern, Letzterer würde gern bleiben - und doch klappt es nicht. So ergeht es Tim Manstein bei Ratingen 04/19. Unter Trainer Alfonso del Cueto ist der Defensivspezialist zum unumstrittenen Stammspieler geworden.

Doch nach der Saison wird der 28-Jährige den RSV verlassen. Er wechselt nach Gütersloh - weil er mit seiner Familie dort wohnen wird. "Das ist sehr schade, wir hätten Tim gerne behalten. Er ist ein absoluter Führungsspieler", betont del Cueto. "Außerdem passen wir sehr gut zusammen. Aber so ist das Leben, da kann man nichts machen."

Um so bitterer ist es, dass Manstein seine Abschiedstournee im Ratinger Trikot nicht einmal richtig genießen kann. Denn auch morgen (15 Uhr) wird der Innenverteidiger seinem Team beim VfB Speldorf fehlen, wie auch noch in den kommenden Wochen - Kahnbeinbruch sei "Dank". "Das ist Mist, wir könnten ihn gerade gut gebrauchen", betont del Cueto, der gleich auf drei Stammspieler verzichten muss. Neben Manstein fallen auch Phil Spillmann (defensives Mittelfeld) und Fatih Özbayrak (offensives Mittelfeld) aus. "Zum Glück wurden Manstein und Spillmann in Straelen von Tobias Peitz und Dylan Oberlies gut vertreten", betont der Coach. "Wir werden auch für Fatih eine Lösung finden."

Genau das gelingt del Cueto in dieser Saison erstaunlich gut. Die Mannschaft ist eine verschworene Einheit, wirkt auf dem Platz extrem strukturiert - und ist vor allem sehr jung. "Wir haben beim Tabellenzweiten mit zwei 19-Jährigen und einem 20-Jährigen in der Viererkette gespielt", betont del Cueto. "Nur Mark Zeh sticht mit seinen 34 Jahren heraus." Dazu kommen noch Peitz (19) und Özbayrak (21). "Das ist eine sehr gute Mischung mit Routiniers wie Zeh, Erkan Ari und Ismail Cakici", betont del Cueto. Vor allem letzterer bekommt ein Sonderlob. "Er ist in toller Form, hat die Straelener Defensive die ganze Zeit beschäftigt", sagt der Trainer. Das wünscht er sich in Speldorf ebenfalls, auch wenn er vor dem Aufsteiger warnt. "Nach einem schwachen Start wurde Speldorf immer besser. Das ist eine gute Mannschaft", betont er. "Wir wollen aber einen Dreier holen."

Würde das gelingen, könnte sich Ratingen noch weiter oben festsetzen. Und das macht auch Präsident Jens Stieghorst glücklich. "Ich bin sehr zufrieden", sagt er. "Wenn ich die Mannschaft sehe, sehe ich eine Einheit auf dem Platz. Das ist keine Eintagsfliege, denn in Straelen musst du nach einem Rückstand auch erstmal punkten."

Richtig vergoldet werden die Punkte nur, wenn in Speldorf nachgelegt wird.

(RP)
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