Fußball 04/19 verschenkt große Pokal-Chance

Ratingen · Im Spiel bei Rot-Weiß Oberhausen hält der Fußball-Oberligist gut mit, verliert nach unnötigen Fehlern aber 0:2.

Wenn es einen Knackpunkt gab in der Partie von Ratingen 04/19 bei Rot-Weiß Oberhausen - dann war es wohl das erste Gegentor. Gut, nun sind Treffer in Fußballspielen meist "Dosenöffner", die ein Spiel in eine andere oder deutlichere Richtung lenken. Doch der Gegentreffer, den der Fußball-Oberligist im Viertelfinale des Niederrheinpokals beim klassenhöheren RWO kassierte, war ein Genickschlag - zuvor hatte Ratingen gut mitgespielt. Danach fiel der Vorhang, und Ratingen verlor 0:2 sowie Abwehr-Chef Adnan Hotic.

Phil Spillmann dürfte nach dem Spiel im gähnend leeren Niederrheinstadion schlecht geschlafen haben. Der "Sechser" war es, der den Gegentreffer prominent einleitete. Er versäumte es, den Ball kurz vor dem eigenen Strafraum einfach über das Stadiondach zu schießen, verlor das Kunstleder an Oliver Steurer . Was folgte, war die Routine eines Regionalligisten: Raphael Steinmetz stand dann völlig frei und schob zum 1:0 ins lange Eck ein.

Spillmann stand danach komplett neben sich, verlor einen Zweikampf nach dem anderen. Es war der Versuch, den Fehler wieder auszubügeln - durch überhöhten Einsatz. Immerhin zeigte er welchen. Das konnten nicht alle seine Mitspieler in ausreichendem Maße von sich behaupten. Ein Umstand, der Trainer Peter Radojewski auf die Palme brachte. "Ich war richtig sauer", sagte der Coach. "Ich war auch härter zur Mannschaft, als man es nach einer Pokalniederlage gegen ein klassenhöheres Team sein müsste. Aber wir hatten heute eine Chance, das Spiel hier zu gewinnen."

Radojewksi war ziemlich erstaunt darüber, dass Oberhausen die Partie ziemlich gemächlich angehen ließ. "RWO hat das Tempo runtergeschraubt, das kam uns sehr entgegen", sagte der Trainer. Dennoch hatten die Gastgeber gefühlt 80 Prozent Ballbesitz - die beste Chance jedoch hatten die Gäste. Daniel Keita-Ruel setzte sich links im Strafraum durch, wurde dabei gehalten und passte den Ball unglücklich hinter den mitgelaufenen Carlos Penan, der völlig frei vor dem Tor stand. "Da muss der Pass natürlich besser kommen", betonte Radojewski, der direkt nach der Szene seinen Stürmer anherrschte, er hätte sich fallen lassen sollen - es hätte durchaus Elfmeter geben können.

Bis zur 54. Minute spielte Ratingen gut mit, und selbst nach dem 0:1 hätte Carlos Penan sein Team wieder in die Partie bringen können. Sein Schuss ging jedoch kläglich am Tor vorbei. So folgte nach einem überlegt vorgetragenen Angriff das 2:0 durch David Jansen.

Der Rest war für 04/19 zum Vergessen. Adnan Hotic kassierte einen sehr fragwürdigen Foulelfmeter und durfte auch noch mit "Rot" duschen gehen, weil er den Schiedsrichter beleidigt haben sollte. Torhüter Dennis Raschka parierte den Strafstoß sowie den Nachschuss hervorragend und sorgte in der Folge ganz alleine dafür, dass der Viertelfinal-Auftritt nicht zum Debakel wurde. Raschka parierte gleich mehrere Großchancen. "Ich wollte nicht, dass wir abgeschossen werden", sagte der Torhüter. Hätten sich seine Mitspieler zuvor alle mal ähnlich eingesetzt.

(RP)
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