Lokalsport 04/19: Viele Junge - und viele Kranke

Ratingen · Neu-Trainer Alfonso del Cueto wirft die Jugend erfolgreich ins kalte Wasser. Auch gegen Baumberg - trotz vieler Ausfälle.

 Fynn Leon Eckhardt überzeugte Trainer del Cueto gegen Homberg sehr.

Fynn Leon Eckhardt überzeugte Trainer del Cueto gegen Homberg sehr.

Foto: Achim Blazy

Auf Sicherheit spielen? Davon hält Alfonso del Cueto reichlich wenig. Der neue Trainer des Fußball-Oberligisten setzte in seiner ersten Partie als Chefcoach ein deutliches Zeichen: Beim 2:0-Erfolg gegen den VfB Homberg warf er in Fynn Eckhardt und Tobias Peitz gleich zwei ehemalige A-Junioren ins kalte Wasser. Mit Erfolg: Das Duo schwamm sich frei - und zeigte eine hervorragende Leistung beim ersten Sieg nach zuvor zwei Niederlagen.

"Ich habe fünf Jahre im Jugendbereich gearbeitet", sagt del Cueto. "Und hier habe ich schon nach zwei Tagen gesehen, dass die Jungs gut kicken können. Warum sollen sie dann nicht spielen?" Del Cueto machte sich jedenfalls sofort an einen der Kritikpunkte, die Ex-Coach Karl Weiß vorgeworfen wurden - die vielen ehemaligen A-Jugendlichen kamen in der Oberliga nicht zum Zuge. Das wird sich nun aber ändern, verspricht del Cueto: "Eckhardt und Peitsch sind richtig gut, auch die beiden Karlicsek-Brüder kann man jederzeit reinwerfen. Wir hatten gegen Homberg sechs Jungs im Team, die 21 Jahre oder jünger sind."

Normalerweise, so del Dueto, würden die vielen jungen Spieler auch gegen Baumberg wieder randürfen. Doch pünktlich zum Herbst plagt den RSV eine massive Grippewelle. Ismail Cakici und Emrah Cinar werden ausfallen, auch Eckhardt, Peitsch, Dustin Hoffmann und weitere Spieler waren unter der Woche krank. Dazu ist Erkan Ari verletzt. "Wir müssen sehen, wen wir aufstellen", betont del Cueto. "Peitsch wird spielen, wenn er fit ist. Junge Leute erholen sich ja schnell. Und im Sturm sind wir mit Carlos Penan und Yannick Wollert, von denen ich sehr viel halte, weiter gut besetzt."

Die Grippewelle plagte den RSV in den vergangenen Jahren häufiger. Del Cueto begab sich auf die Spurensuche - und meint, einen Zusammenhang entdeckt zu haben. "Viele Jungs trinken aus den gleichen Flaschen und können sich da schnell anstecken. Wir werden künftig dazu übergehen, dass jeder seine eigene Trinkflasche hat, damit vermindern wir das Ansteckungsrisiko." Für morgen nutzt das allerdings nichts mehr, del Cueto muss mit dem auskommen, was er hat. "Wir werden ein wenig durcheinanderwürfeln, aber das wird schon."

Die Mannschaft trainierte die ganze Woche auf dem Kunstrasen im Sportpark Keramag, um sich auf das Spiel in Monheim-Baumberg einzustellen. "Das wird eine ganz harte Partie", betont del Cueto. Zudem glaubt der Coach, dass die fünf Gegentore, die sich die Baumberger in der Vorwoche in Essen fingen, nicht gerade hilfreich sind. "Damit hat uns Essen keinen Gefallen getan", sagt er. "Die Baumberger werden heiß sein. Vom Kader her gehören die nach ganz oben - und dort wollen sie sicher auch wieder hin. Das ist ein großes Kaliber, dort müssen wir uns gut präsentieren."

Falls irgendwann alle Spieler wieder fit sind, freut sich der Coach auf den Konkurrenzkampf. "Bei mir spielt das Alter überhaupt keine Rolle", betont del Cueto. "Ich wähle Spieler nur nach Leistung aus." Und so könnte es im Kader des RSV einige Verschiebungen geben. Die Jungen dürfen auf mehr Einsatzzeit hoffen, während sich die Etablierten mächtig strecken müssen.

Was kann sich ein Trainer mehr wünschen?

(RP)
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