Lokalsport Achanta sichert Borussia Platz eins vor den Play-offs

Ratingen · Der Tischtennis-Rekordmeister ist vor dem letzten Spieltag nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.

Dass es Sharath Kamal Achanta gern spannend macht, ist in Tischtennis-Kreisen bekannt. Aber dass der Inder im Borussia-Dress es derart auf die Spitze treibt wie gestern, ist dann doch nicht alltäglich. In der Partie der Tischtennis-Bundesliga beim Post-SV Mühlhausen hatte der routinierte Düsseldorfer im Abschlusseinzel vier Matchbälle in Serie. Alle dachten: Jetzt ist es schnell vorbei. Doch Achanta brauchte alle vier Anläufe, bevor er den 3:2-Sieg des deutschen Rekordmeisters in Thüringen endgültig zementierte.

"Kamal will den Zuschauern eben etwas bieten", sagte Borussias Cheftrainer Danny Heister grinsend. "Das war schon stark. Besonders Kristian Karlsson hat überzeugend gespielt." Damit zerstreuten die Düsseldorfer auch den letzten Zweifel daran, dass sie nach Ende der TTBL-Hauptrunde als Tabellenerster in die Play-offs gehen werden: Im Viertelfinale führt es den Titelverteidiger gegen den 1. FC Saarbrücken TT. Vor dem letzten "normalen" Spieltag hat er vier Punkte Vorsprung auf den hartnäckigsten Verfolger, dem TTC Fulda-Maberzell. Die Hessen kommen zum Hauptrundenfinale in den Arag-Center-Court an den Staufenplatz, so dass der Vorsprung noch auf sechs Zähler anwachsen kann.

Der Sieg in Mühlhausen war ein Erfolg mit Hindernissen. Die Borussen standen über Nacht ohne eine komplette Mannschaft da. Geplant war, dass Timo Boll (Weltrangliste/WR 12) und Stefan Fegerl (WR 21) im Thüringischen nicht zum Schläger greifen. Als aber Anton Källberg (WR 94) in der Nacht zum Sonntag hohes Fieber bekam und nicht einsatzfähig war, musste Heister seinen Matchplan umstellen.

"Eigentlich hätte Kamal an Position drei spielen sollen, aber nach der Vorgeschichte wurde er zur Nummer zwei", berichtete der Trainer. Källberg auf drei zustellen und abschenken zu lassen, ging auch nicht, weil Mühlhausens Dritter, der Ex-Borusse Lars Hielscher (WR 142), sein Abschiedsspiel machte. Also "opferte" sich der 46-jährige Heister, stellte sich an die Platte und gönnte Hielscher den Sieg zum Karriereende als Spieler. "Wie es mir körperlich geht, kann ich erst in ein, zwei Tagen sagen. Aber so schlimm wird es nicht werden, ich habe ja nicht so viele Bälle berührt", scherzte Heister.

So lag die Siegverantwortung auf dem Zwei-Mann-Team Karlsson (WR 32) und Achanta (WR 54). Matchwinner mit zwei Erfolgen wurde Karlsson. Der 25-jährige Schwede gewann gegen Ovidiu Ionescu (WR 70) und Daniel Habesohn (WR 105). Achanta bezwang nach einem Nervenkrieg Ionescu. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, wenn der Inder zum Auftakt Habesohn bezwungen hätte. Die Chance dazu war da, lag der Borussia-Routinier doch mit 2:0 Sätzen in Führung. "Kamal hatte ein paar Probleme damit, seine Sätze und zum Teil deutliche Führungen nach Hause zu bringen", analysierte Trainer Heister. "Aber am Ende hat er das gut gemacht und den Sieg gerettet."

(RP)
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