Lokalsport Aliens: Einmal souverän, einmal zittern

Ratingen · Das 6:5 gegen Dortmund war am Ende ein hartes Stück Arbeit. Neuss war beim 6:3 der Ratinger ohne Chance.

 Milan Vanek (vorne) zieht ab - der Puck landet zum 1:0 für die Aliens im Netz. Robert Licau schaut im Hintergrund konzentriert zu.

Milan Vanek (vorne) zieht ab - der Puck landet zum 1:0 für die Aliens im Netz. Robert Licau schaut im Hintergrund konzentriert zu.

Foto: Achim Blazy

594 Zuschauer, acht Polizisten und einige Sicherheitsleute - das war die "offizielle" Besucherzahl beim Eishockey-Spiel der Ratinger Ice Aliens gegen die Dortmunder Eisadler. Das Sicherheits-Aufgebot war notwendig, schließlich hatten die mitgereisten Dortmunder "Fans" beim letzten Gastspiel am Sandbach ordentlich randaliert - es gab einige Festnahmen. Soviel vorweg: Bis zur Schlusssirene blieb es diesmal ruhig auf den Rängen. Das Abschreckungspotenzial wirkte. Ganz so sicher waren die Aliens auf dem Eis aber nicht. Denn das Team von Trainer Alexander Jacobs gab einen komfortablen Vorsprung in der Schlussphase aus der Hand und zitterte sich letztlich noch zum 6:5 (1:0, 3:1, 2:4)-Erfolg.

Dabei war der Gastgeber Mitte des letzten Drittels eigentlich auf Rosen gebettet. Gerade hatte Milan Vanek in doppelter Überzahl das Tor zum 5:2 erzielt: Er stocherte seinen eigenen Schuss nach dem Abpraller noch über die Linie. Danach folgte jedoch geistige Umnachtung. Dortmund kam binnen etwas mehr als zwei Minuten auf 5:4 heran. Dann jedoch schlugen die Hausherren, erneut in doppelter Überzahl, noch einmal zu: Jan-Philipp Priebsch hämmerte die Scheibe per Schlagschuss unter die Latte. Das war es noch nicht. Es gab einige überflüssige Strafen gegen die Gastgeber. Und das nutzte Dortmund. Zuerst beim 6:5 in der 57. Minute, danach mussten Außerirdischen gar noch eine doppelte Überzahl überstehen. Torhüter Christoph Oster verhinderte den Ausgleich.

Bis zum Schlussdrittel hatten die Ratinger die Partie eigentlich im Griff. Vanek erzielte im ersten Abschnitt das 1:0, und obwohl Dortmund besser ins Spiel fand, legten die Aliens im zweiten Abschnitt nach. Zuerst traf Marvin Much in Unterzahl und im Fallen, dann war es Vanek mit seinem zweiten Tor zum 3:0. Und auch auf den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer hatte das Jacobs-Team eine Antwort durch Dustin Schumacher.

Im Schlussabschnitt ging es dann aber Schlag auf Schlag - mit dem besseren Ende für die Gastgeber.

Am Freitag bot sich den Aliens eine Aufgabe ganz anderer Art. Denn der Neusser EV leistete beim 6:3 (4:1, 2:0, 0:2)-Sieg der Aliens kaum Gegenwehr. "Das hatte ich mir schwieriger vorgestellt", gab Trainer Jacobs nach der Partie zu. Dass Neuss der bislang einzige Verein war, der den Ratingern in dieser Saison überhaupt Punkte klauen konnte, war in Reuschenberg zu keiner Zeit bemerkbar. Schon nach dem 4:1 im ersten Drittel - trotz Rückstand - war die Partie nach Toren von Stepan Kuchynka (2), Pascal Behlau und Top-Scorer Dennis Fischbuch entschieden. Jacobs wechselte zum Mittelabschnitt Christoph Oster ins Tor für Dennis Kohl, am Spielverlauf änderte sich jedoch nichts. Behlau traf zum 5:1 durch die Beine, Marvin Moch legte in der 28. Minute gar das 6:1 nach.

Einzig zu kritisieren ist der "Energiesparmodus", den die Aliens im Schlussdrittel einschalteten und noch einmal zwei Tore kassierten - so wirkte das Match am Ende enger, als es angesichts der Vielzahl Ratinger Chancen war.

(RP)
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