Lokalsport Aliens erkaufen Halbfinal-Einzug teuer

Ratingen · Beim 5:1-Erfolg in Diez verletzte sich Tim Brazda. Trainer Jacobs hat keine guten Worte für Übeltäter Firsanov übrig.

 Tim Brazda (r.) fällt nach seiner Knieverletzung wohl im Halbfinale aus - so bleibt nur Bruder Tobias (l.) auf dem Eis.

Tim Brazda (r.) fällt nach seiner Knieverletzung wohl im Halbfinale aus - so bleibt nur Bruder Tobias (l.) auf dem Eis.

Foto: Achim Blazy

Es war ein souveräner Sieg der Aliens in Diez-Limburg, das 5:1, mit dem der Eishockey-Regionalligist vorzeitig die Halbfinal-Teilnahme eintütete. Allerdings wurde er auch teuer erkauft: Tim Brazda verletzte sich schwer am Knie. Ein MRT morgen wird zeigen, ob und wie lange der Stürmer der Ratinger ausfallen wird. "Der Arzt vermutet einen Bänderriss und auch eine Verletzung des Meniskus. Damit wäre die Saison für Tim gelaufen", sagt Trainer Alexander Jacobs - der besonders auf einen Spieler der "Rockets" nicht gut zu sprechen ist. "Dass Konstantin Firsanov in beiden Spielen die Schlusssirene erreicht hat, ist für mich nicht zu begreifen", betont der Coach.

Schon beim Heimspiel am Freitag (9:6) hatte der ehemalige DEL-Profi (132 Spiele) auf dem Eis gewütet wie ein Berserker. Im zweiten Spiel, in dem er stolze vier Strafzeiten kassierte, trieb er es dann auf die Spitze. "Im zweiten Drittel hatte er schon Dennis Fischbuch mit dem Knie gecheckt, das ging gut aus. Dann hat er es bei Tim nochmal getan - und bekommt nur zwei Minuten. Das ist eine absolute Frechheit", sagt Jacobs. Die berechtigte Frage ist, warum ein ehemaliger DEL-Profi es nötig hat, in einer unterklassigen Liga derart herumzurüpeln. Eine Frage, die Firsanov wohl nur selber beantworten kann.

Abgesehen davon sah Jacobs indes nur positive Dinge in Diez. "Ich kann sagen, dass wir unser bestes Auswärtsspiel abgeliefert haben", sagt der Coach. "Ich habe während der 60 Sekunden nicht einen Moment dran gedacht, dass Diez wieder ins Spiel kommen könnte. Meine Mannschaft hat konsequent und sehr konzentriert gearbeitet."

Der Lohn: die vorzeitige Qualifikation für das Halbfinale. Dort werden die Aliens nun ab Sonntag (18 Uhr) in der Serie "best of five" gegen den Herforder EV antreten, der als Tabellensiebter überraschend den Vorrundenzweiten aus Neuwied in zwei Spielen aus dem Wettbewerb gekegelt hat. "Für mich kam das aber nicht so überraschend", betont Jacobs. "Ich habe ehrlich gesagt erwartet, dass Herford weiter kommt. Das ist eine gute Mannschaft, sehr diszipliniert. Eine kleine Schwächephase während der Vorrunde hat sie die Teilnahme an der Platzierungsrunde gekostet, aber Herford hat sich dann doch noch sehr souverän für die Play-offs qualifiziert. Dort gab wohl den Ausschlag, dass Herford eher eine Mannschaft ist als Neuwied. Das wird keine leichte Aufgabe."

Und so ist gut, dass in Diez auch die erste Reihe um Kapitän Dennis Fischbuch wieder Zählbares produziert hat. An drei der fünf Tore waren Spieler der Reihe beteiligt, Fischbuch und Routinier Milan Vanek trafen selbst. "Das ist mir ehrlich gesagt egal", sagt Jacobs. "Ich weiß um die Qualität der Reihe. Man darf nicht vergessen, dass sie häufig auch gegen die Top-Reihe der Gegner spielen. Aber es ist gut - je mehr Spieler treffen, um so schlechter sind wir auszurechnen." Und das sind doch gute Voraussetzungen für ein spannendes Halbfinal-Duell gegen Herford.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort