Lokalsport Außerirdische spielen unterirdisch

Ratingen · Der Eishockey-Regionalligist verliert gegen Hamm 2:3 und kassiert in einem trostlosen Heimspiel gegen Diez ein 2:7.

 Symbolfoto des Heimspiels gegen Diez - die Aliens am Boden. Dabei war Nachwuchsspieler Luis Jäkel (Nummer 5) noch einer der besseren Ratinger.

Symbolfoto des Heimspiels gegen Diez - die Aliens am Boden. Dabei war Nachwuchsspieler Luis Jäkel (Nummer 5) noch einer der besseren Ratinger.

Foto: Blazy

Das Schneechaos in NRW machte auch vor der Eishalle in Ratingen nicht halt. Innendrin war es zwar vergleichsweise warm. Doch auf den sehr spärlich besetzten Rängen zeigte sich schon, dass die Zufahrtswege zum Sandbach zugeschneit waren. Und auch die Gäste der EG Diez-Limburg kamen durch einen Stau erst sehr spät in Ratingen an. Kann passieren.

Ärgerlich ist allerdings, wenn sich der Gegner der Ratinger in der Eishockey-Regionalliga in der Folge beim Umziehen und Aufwärmen so aufreizend viel Zeit lässt, dass die Partie mit fast 40 Minuten Verzögerung beginnt. Doch das - und auch die Personalsorgen - dürfen keine Entschuldigung dafür sein, dass die Außerirdischen eine unterirdische Leistung brachten und vor der absoluten Saison-Minuskulisse von offiziell 248 Zuschauern 2:7 (0:1, 1:3, 1:3) verloren. Es war nach dem 2:3 in Hamm am Freitag die zweite Pleite des Wochenendes.

Die Ratinger Spieler waren schon längst wieder in der Kabine, als die Diezer gerade erst mit dem Aufwärmen begannen. Und als dann die Eismaschine das Geläuf aufbereiten sollte, drehte Konstantin Firsanov lässig noch ein paar Runden. Die Aliens starteten abgekühlt in die Partie. Diez-Limburg war kämpferischer, schneller und vor allem zielstrebiger. Und die Gastgeber, die mit drei Nachwuchsspielern im Sturm antraten? Spielten uninspiriert und fahrlässig. Wie beim 0:1, als Tobias Brazda eine Scheibe im Aufbau verlor und Matthew Fischer, Sekunden zuvor von der Strafbank zurückgekehrt, im Konter traf.

Im Mitteldrittel wurde es nicht besser. Keine zwei Minuten waren gespielt, als die Gäste auf 0:2 erhöhten. Während sich die Gastgeber selbst bei guten Kontersituationen in nutzlosen Einzelaktionen verzettelten, konterten die Diezer eiskalt - 0:3. Die Aliens wurden zunehmend frustriert; Dustin Schumacher fuhr einen unnötigen Check von hinten und verletzte Pierre Wex derart am Knie, dass dieser mit einer Trage vom Eis gebracht werden musste. Schumacher durfte Duschen gehen und reihte sich zu den anderen Ausfällen: Denn Stepan Kuchynka, Marvin Moch, Benjamin Hanke und Simon Migas fehlten bereits verletzt.

Immerhin bäumten sich die Ratinger in der Folge auf, erzielten in Unterzahl den Anschlusstreffer zum 1:3, um 35 Sekunden vor der zweiten Drittelpause das 1:4 zu kassieren - das war der Nackenschlag. Natürlich sind Ausfälle wie die von Hanke und Kuchynka nur schwer zu verkraften. Eine Entschuldigung für eine derart blutleere Vorstellung ist das jedoch noch lange nicht.

Denn die Aliens hatten noch am Freitag in Hamm - ebenfalls dezimiert - trotz der Niederlage durchaus das moralische Plus auf ihrer Seite. Denn trotz der 0:3-Niederlage und einer rüden Gangart der Gastgeber, die in mehreren Verletzten resultierte, hätte das Johnigk-Team fast noch den Ausgleich erzielt. Milan Vanek und Kapitän Dennis Fischbuch brachten die Ratinger wieder heran.

In der Folge nahmen sie, trotz des Ausfalls von Milan Vanek, der nach einem Stockcheck nicht weitermachen konnte, das Tor der Gastgeber unter Beschuss - doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr, wodurch die Außerirdischen ein verkorkstes Wochenende mit null Punkten krönten.

(RP)
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