Lokalsport Beim ASV rumort es gewaltig

Tiefenbroich · Zwei Trainer mussten beim Fußball-Kreisligist nach kurzer Zeit gehen.

 Volker Alsleben: "Zeichen der Resignation".

Volker Alsleben: "Zeichen der Resignation".

Foto: Fupa.net

Eigentlich war der ASV Tiefenbroich bisher für jeden Fußballtrainer eine Art Sanatorium. Der Vorsitzende Paul Fink stärkte seinem sportlichen Leiter stets den Rücken und dieser hatte dadurch ein sicheres Arbeiten. Auch Manager David Ziegler, der dieses Amt offiziell zwar nicht mehr ausübt, aber immer noch das Sagen hat in den sportlichen Angelegenheit, lag stets mit dem Vereinsboss auf einer Wellenlänge.

Es hat sich aber einiges geändert an der Sohlstättenstraße. Bis im Frühjahr war Andreas Kusel, im Berufsleben Angestellter von David Ziegler, der Trainer. Als dann gegen Ende der letzten Spielzeit der Klassenerhalt und die neue, eingleisige Kreisliga A gesichert war, trat Kusel zurück und übernahm den Manager-Posten. Ziegler stand und steht ihm beratend zur Seite. Zudem wurde Kusel zum Jugend-Manager ernannt. Also gegenwärtiger Stand bei den ASV-Senioren: Kusel bestimmt, Ziegler segnet ab und Fink, Anfang 70, ist zufrieden, wenn ihn niemand belästigt.

Aber es läuft schlecht an der Sohlstättenstraße. In der letzten Spielzeit wurde Platz vier erreicht, da glaubten alle, unter dem im Sommer neu verpflichteten Trainer Volker Alsleben (54) würde alles wie geschmiert laufen. Zumal mit Rafet Zeka noch ein Klassestürmer nachverpflichtet werden konnte. Doch die Vorbereitung verlief katastrophal und in den sieben Spieltagen bisher gelang kein Sieg. Zwei magere Punkte ist die gesamte Ausbeute. Hinzu kam der Pokal-k.o daheim gegen den Erzrivalen SV Hösel.

Und nun handelten die Tiefenbroicher. Volker Alsleben musste gehen und Andreas Kusel sucht einen neuen Trainer. Wieder mal. Denn schon im Frühjahr lag er bei der Nachfolgersuche daneben. Serafettin Kaya, ein überall in Ratingen anerkannter Fachmann, fand in seinem alten Club früh keine Bindung mehr und überlebte das Saisonende nicht. Und nun traf es Alsleben. David Ziegler erklärt das so: "Bei Volker Alsleben war dessen Resignation nicht zu übersehen. Unter seiner Regie fanden 16 Spiele statt, es gelang kein Sieg. Da ist es doch klar, dass einem so engagiertem Trainer der Spaß am Fußball vergeht. Wir machen Volker, der seine Arbeit mit ungeheurem Aufwand betrieb, da überhaupt keine Vorwürfe. Die Schuld trägt die Mannschaft. Einige Spieler haben den Trainer kläglich im Stich gelassen. Aber wir können ja keine 20 Spieler rausschmeißen."

Ziegler stellte zudem klar, dass mit Ali Arslangirei und Moritz Johannwerner, die von Alsleben suspendiert wurden, nicht mehr gesprochen wird. Für beide ist beim ASV kein Platz mehr. Mit Dennis Wieser, ebenfalls von Alsleben freigestellt, will man noch einmal reden. "Wir müssen aber erkennen, dass ein Gespräch auch Sinn macht", sagt Ziegler.

Am Sonntag spielt der Tabellen-Vorletzte bei Hilden 05/06. Der bisherige Co-Trainer Kalli Meerkamp hat an der Seitenlinie vorerst das Sagen. Der zweite Trainer-Assistent Jörg Frohnhoff ist wohl nicht dabei, die Kegeltour war lange geplant, dennoch will Frohnhoff alles versuchen, um noch rechtzeitig mit in Hilden zu sein. Kusel und Ziegler werden ebenfalls an der Seitenlinie stehen. "Betreuung ist also genug vorhanden", meint Ziegler, der vorher noch die Damen des ASV coacht. Die spielen unter seiner Regie in der Kreisliga und belegen Platz zwei. DSC 99 ist der Gast, Anstoß 12 Uhr.

(w-m)
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