Motorsport Christopher Mies gibt 2016 wieder Gas

Ratingen · Der Heiligenhauser blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Der 26-jährige Profi-Rennfahrer ruht sich aber nicht auf den Lorbeeren aus. Im Trainingslager in Österreich bereitet er sich akribisch auf den nächsten Start in Dubai vor.

 Der erfolgreiche Ritt durch die "Grüne Hölle" des Nürburgrings gehörte zu den schönsten Erfahrungen von Christopher Mies in 2015.

Der erfolgreiche Ritt durch die "Grüne Hölle" des Nürburgrings gehörte zu den schönsten Erfahrungen von Christopher Mies in 2015.

Foto: Archiv/Audi

Im Rückblick auf 2015 überwiegen bei dem Heiligenhauser Rennsportfahrer Christopher Mies die positiven Momente. Das fast abgelaufene Jahr war für den Audi-Stammpilot ohne Zweifel die erfolgreichste Saison seiner Profi-Karriere.

Mit dem Sieg der Fahrerwertung drückte Mies der australischen GTMeisterschaft seinen Stempel auf. Mit klarem Vorsprung gewann er die im November endende Serie. "Wir wussten, dass wir um die Spitze mitfahren können. Was wir erreicht haben, lag allerdings weit über dem, was wir uns erhofften", sagt der 26Jährige sichtlich zufrieden.

Vor allem der Sieg des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring Mitte Mai war für den erfahrenen Piloten ein besonderes Erlebnis. Zusammen mit Edward Sandström, Laurens Vanthoor und Nico Müller setzte er sich in seinem Audi R 8 LMS gegen BMW durch. Dabei lieferte Mies als letzter Fahrer des WRT Sport-Teams einen selten zuvor gesehenen Krimi gegen die bayrische Konkurrenz. Die Führung vor der GT-Variante des BMW Z4 war so knapp, dass Mies nach der Zieleinfahrt noch eine Extrarunde fahren musste um einen Zusammenprall zu verhindern. Mit 40 Sekunden Vorsprung gehört dieser Sieg zu den engsten Entscheidungen auf der Strecke durch die "Grüne Hölle".

Lediglich im letzten Rennen des Jahres musste sich der gelernte Industriekaufmann knapp geschlagen geben. Lange Zeit lag sein Auto beim Zwölf-Stunden-Rennen in Malaysia in Führung. Doch ausgerechnet als Christopher Mies das Cockpit übernahm, sprang der R 8 LMS nicht an. "Dadurch verloren wir wertvolle Sekunden und entschieden uns für eine neue, gewagtere Strategie. Wir verzichteten auf einen Reifenwechsel", erinnert sich der Schlussfahrer. Doch der Plan ging nicht auf und er verlor die Führung 39 Minuten vor dem Ende an seinen Teamkollegen Vanthoor im Schwesterauto. "Wenn man 90 Prozent des Rennens führt, will man es auch gewinnen", ärgerte sich Mies aber nur kurz und freute sich lieber über den Dreifachsieg seiner Automarke. Und auch seiner Freude über die gesamte Saison tat dieser zweite Platz keinen Abbruch.

Viel Zeit blieb dem Vollblut-Profi zur Erholung in der Heimat nicht. "Natürlich fahre ich noch zu meiner Familie in Velbert und Heiligenhaus", betont Mies seine Verbundenheit. Die Abstecher nach Hause nutzt er vor allem, um im wahrsten Sinne des Wortes die Füße hochzulegen. "Ich war dieses Jahr 275 Tage unterwegs", verrät der Hobbywintersportler, der die Feiertage in seiner Düsseldorfer Wohnung und bei seiner Familie genoss. Schließlich sind die Freizeitmomente rar.

Mittlerweile befindet sich Mies aber schon wieder im Trainingslager in Österreich. Mit seinem neuen Team, das er an die Seite gestellt bekam, soll und will er seine Leistung von der vergangenen Serie bestätigen. Mit 15 Kilometer Ski-Langlauf, Fitness und täglich zwei Stunden Laufen mit dem Hund bereitet er sich akribisch auf die Mitte Januar in Dubai beginnende neue Serie vor. "Bestimmte Erwartungen und Pläne habe ich auch für die neue Saison nicht. Es ist wichtig, dass wir weiterhin Spaß im Team haben", betont der Heiligenhauser. Die Teams von Porsche und Mercedes hält Mies im neuen Jahr für die stärksten Konkurrenten. Aber auch die will der leidenschaftliche Motorsportler möglichst wieder hinter sich lassen.

(erd)
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