Lokalsport Das Löwenrudel glänzt gegen Essen

Ratingen · Der Handball-Regionalligist schlägt die TuSEM-Zweitvertretung in der Höhe unerwartet, aber verdient 36:26.

 Carsten Jacobs war von der Essener Abwehr nicht zu bremsen - der Rückraumspieler erzielte insgesamt stolze neun Treffer gegen TuSEM.

Carsten Jacobs war von der Essener Abwehr nicht zu bremsen - der Rückraumspieler erzielte insgesamt stolze neun Treffer gegen TuSEM.

Foto: Achim Blazy

Im Mittelkreis der Sporthalle an der Gothaer Straße kann kein Spieler der SG Ratingen sein breites Grinsen zurückhalten. Das Team des Handball-Regionalligisten bildet einen Kreis und nimmt sich in die Arme, in der Mitte stehen Co-Trainer Simon Breuer und der verletzte mazedonische Nationalspieler Ace Jonovski. Dann beginnt das Löwenrudel um die beiden herum zu hüpfen und zu singen. Die Freude ist groß, wenige Momente zuvor hat die Mannschaft von Trainer Khalid Khan einen in der Höhe nicht zu erwartenden, aber hochverdienten 36:26 (21:14)-Sieg gegen die sehr formstarke Zweitvertretung des Traditionsklubs TuSEM Essen eingefahren. In der Tabelle bleiben die Ratinger weiterhin auf Rang drei mit 30:12 Punkten.

"Wir haben trotz der vielen Ausfälle das Optimum rausgeholt. Es freut mich insbesondere für die Spieler, die in der Hinrunde nicht so zum Einsatz gekommen sind und sich so gut präsentiert haben heute", sagte ein zufriedener SG-Coach Khan nach der Partie. Er hatte allen Grund zur Zufriedenheit. Seine Mannschaft spielte vom Anwurf an äußerst konzentriert und ließ die stark erwarteten Gäste aus Essen nicht ins Spiel kommen. So erspielten sich die Hausherren schon nach knapp fünf Minuten eine 4:0-Führung. Ganze fünf Minuten und elf Sekunden dauerte es, bis Joshua Schlüter die Gäste mit dem ersten Treffer des Abends beglückte.

Das brachte das Löwenrudel nicht aus dem Rhythmus - im Gegenteil. Das Offensivspiel der SG wusste weiterhin zu gefallen. Auf der Platte war das Selbstbewusstsein zu spüren. Beim Treffer zum zwischenzeitlichen 12:6 stieg der überragende SG-Akteur Carsten Jacobs, der insgesamt neun Tore erzielte, im Rückraum hoch und jagte den Ball in die Maschen des nicht zu beneidenden TuSEM-Torhüters Elias Hoven. Die Krönung der ersten Halbzeit bescherten Rechtsaußen Dominik Jung und Marcel Müller dem Publikum in der 20. Minute mit einem exzellent vorgetragenen Kempa-Trick, den Müller eiskalt zum 13:8 veredelte. So gingen die Ratinger nach einer sehr gut anzusehenden ersten Hälfte mit 21:14 in die Pause.

Lobend herauszuheben - nicht nur in der ersten Halbzeit - war auch der hervorragend arbeitende Innenblock der SG, insbesondere Kai Funke und Timo Worm, die Essens Kreisläufer Sezgin Sayin den Abend gehörig verdarben. "Unsere 6-0-Formation hat sehr ordentlich gestanden, dafür dass wir in den vergangenen Tagen kaum trainieren konnten", erklärte Khan.

Auch Außenspieler Yannik Nitzschmann fand nur lobende und anerkennende Worte für die Defensivarbeit seiner Mitspieler: "Wir waren sehr gut eingestellt und hatten uns vorgenommen den Kreis gut zu decken, was uns auch sehr gut gelungen ist. Der Innenblock war richtig klasse."

In der zweiten Halbzeit glänzten die Löwen weiterhin mit einem variablen, erfrischenden Offensivspiel. Die Tore von Jacobs, der trotz eines Griffes in seinem Wurfarm das 24:16 erzielen konnte und ein Rückraumhammer zum 29:21 durch Lars Jäckel, der beim Abschluss einen Schlag ins Gesicht einstecken musste, sind nur zwei Beispiele für die Einstellung des Löwenrudels an diesem Abend. Als Ratingens Jacobs in der Schlussphase eine Zwei-Minuten-Strafe abbrummen musste, kam Essen noch einmal auf 25:30 heran, am Ende brachte die SG den Sieg jedoch souverän nach Hause.

Trotz des deutlichen Sieges mahnte Trainer Khan nach der Partie zur Besonnenheit: "Nächste Woche geht es weiter beim Bergischen HC (2. Mannschaft). Wir dürfen nicht locker werden. Zudem hoffen wir, dass einige Spieler wieder zurückkehren können am nächsten Wochenende."

SG Ratingen: Schmidt, Ferne - Jacobs (9), Jung (6), Nitzschmann (5/2), Mergner (4), Jäckel (3), Müller (3), Worm (3), Funke (3), Maesch

(law)
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