Lokalsport Das neue Rudel: Jung, flink, sprunghaft

Ratingen · Nach sechs Spielen belegt der Handball-Viertligist Rang drei. Was läuft gut, was muss noch besser werden?

 Marcel Müller (l.) lobt das neue Löwenrudel - auch Spieler am Kreis wie Kai Funke (r.).

Marcel Müller (l.) lobt das neue Löwenrudel - auch Spieler am Kreis wie Kai Funke (r.).

Foto: Achim Blazy

Sechs Spiele, vier Siege, zwei Niederlagen - so sieht die grundsätzliche Bilanz der SG Ratingen nach dem Start in die Nordrheinliga aus. Ist das zufriedenstellend? Ja, sagt Trainer Khalid Khan. "Nach dem schlimmen Spiel gegen Köln-Wahn konnte man zwar bedenken haben, aber danach hat sich meine Mannschaft immens gesteigert und drei gute Leistungen hingelegt." Abgerundet wurde das Programm durch einen mäßigen Auftritt und eine Niederlage in Essen.

Insgesamt kommt der Coach in sechs Spielen auf zehn gute Halbzeiten, eine ganz schlechte und eine mäßige. "Bis auf diese beiden Hälften haben wir unser Potenzial erkennen lassen", findet Khan. "Wir nehmen die Klasse an und jeden Gegner ernst." Und ganz nüchtern gerechnet hat das Löwenrudel nach nur sechs Spielen schon mehr Siege auf dem Konto als in der ganzen vergangenen Saison in der Dritten Liga.

Die Desaster-Spielzeit wirkt so langsam abgehakt - auch wenn die erste Hälfte gegen Köln-Wahn sowas wie ein nervöser Epilog des Abstiegsjahres war. "Rückblickend war diese Erfahrung aber gut für uns", sagt Khan. "Wir haben danach große Schritte gemacht."

Ein Paradebeispiel für das neue Löwenrudel ist Marcel Müller. Der Edeltechniker ist fast 36 Jahre alt - und hatte vor der Saison eigentlich mit Trainer Khan ausgemacht, nur drei- statt viermal in der Woche trainieren zu müssen. "Es macht aber so viel Spaß", betont "Marcello", "dass ich gerne das volle Programm mitmache. Dazu hat Khalid Khan uns in der Vorbereitung echt gescheucht, ich bin so fit wie schon lange nicht mehr."

Auch in der Mannschaft stimmt es für den Routinier. "Man darf nicht vergessen, dass wir einen fast kompletten Neustart hatten", betont Müller. "Viele Spieler sind neu, ich zähle mich ja auch dazu, weil ich erst während der letzten Saison wieder eingestiegen bin. Aber dafür harmonieren wir schon sehr gut. Auch das Teamgefüge ist deutlich harmonischer. Die Erfahrenen übernehmen mehr Verantwortung und entlasten die Jungen."

Kleine Ausrutscher, wie im Spiel gegen Köln-Wahn oder jetzt in Essen, gehören für den Coach zum Lernprozess dazu. "Wir kommen in kleinen Schritten voran, auch wenn Einiges schon besser klappt als erwartet. Gerade in der Abwehr", betont Khan. Ein großes Problem in der Liga bleiben jedoch die Schiedsrichter. Die meisten Gespanne wirken dem doch guten Niveau nicht gewachsen. Und ausgerechnet das Duo, das beim Spiel der SG gegen Weiden eine katastrophale Leistung aufs Parkett legte, darf bald wieder pfeifen: Das Top-Spiel in Bonn.

(RP)
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