Lokalsport Das Springen: Ein Sieger mit ganz viel Herz

Langenfeld · Der Rheinische Meister Otmar Eckermann kam mit Coco-Bono Boy ohne jeden Fehler durch alle drei Prüfungen. Volker Höltgen, Jeldrik Krüger und Peter Dieckmann verpassten die Medaillenränge.

 Drüber: Peter Dieckmann verpasste eine Medaille, bescheinigte seinem Lyon aber ein starkes Turnier.

Drüber: Peter Dieckmann verpasste eine Medaille, bescheinigte seinem Lyon aber ein starkes Turnier.

Foto: Ralph matzerath

Es war ein spannendes Finale und erst nach dem letzten Sprung stand der Sieger fest. Im sieben Jahre alten Hengst Coco-Bongo Boy hatte Otmar Eckermann (RV Kranenburg) auf das richtige Pferd gesetzt und war der namhaften Konkurrenz davongaloppiert. In drei schweren Wertungsprüfungen blieb das Paar strafpunktfrei - eine Leistung, die keinem sonst gelang. "Der Hengst ist unglaublich. So ein Pferd habe ich noch nie gehabt", sagte Eckermann, "er hat so viel Herz und kämpft so für seinen Reiter. Das ist außergewöhnlich." Der mit viel Sprungvermögen ausgestattete Coco-Bongo Boy wirkte im zweiten Umlauf des Drei-Sterne-Springens energiegeladen, ehe er den folgenden Rummel gelassen hinnahm.

Vor dem entscheidenden Finale zählten auch der Langenfelder Jeldrik Krüger und der Monheimer Volker Höltgen zum Favoritenkreis. Sie waren ebenso wie der spätere Sieger in den beiden ersten Wertungsprüfungen fehlerfrei geblieben und hatten damit eine gute Ausgangsposition. Mit Chap on Tour sammelte Jeldrik Krüger allerdings im technisch anspruchsvollen ersten Umlauf insgesamt zwölf Fehlerpunkte. Im Sattel von Carl unterlief Volker Höltgen ein Flüchtigkeitsfehler am letzten Hindernis. Die oberste Stange des naturfarbenen Steilsprungs landete bei zahlreichen Paaren auf dem Boden und machte unter anderem auch die Titelträume von Peter Dieckmann zunichte. Der Monheimer ärgerte sich über den Abwurf: "Da hätte ich einen Galoppsprung mehr machen müssen. Dann wäre das nicht passiert."

Parcourschef Michael Johnen hatte diese Fehlerquelle bewusst eingebaut. "Der Sprung stand auf einer langen Linie zum Ausritt hin. Das verleitet viele Pferde dazu, ins Laufen zu kommen und dann zu flach abzuspringen", erläuterte der Fachmann. Eine weitere Klippe war die dreifache Kombination und auf den Wassergraben verzichtete Johnen aufgrund der kräftigen Regenschauer zuvor bewusst: "Das Risiko war mir zu groß, dass die Pferde zwischen den Pfützen auf dem Platz und dem Graben nicht genau unterscheiden können." Für den zweiten Umlauf erhöhte er dafür einen Teil der Hindernisse.

In der zweifachen Kombination kamen für Jeldrik Krüger zwei zusätzliche Abwürfe hinzu. Dennoch lobte er seinen Wallach: "Es ist das erste Mal, dass er ein Springen auf dem Niveau meistert. Er hat alles gegeben, doch es fehlt ihm einfach die nötige Routine. Wir hatten zwei sehr gute erste Tage und heute eben Pech." Ähnlich gelassen nahm Volker Höltgen seinen Fehler am Aussprung der zweifachen Kombination: "Ein Abwurf weniger - und es hätte zu Silber gereicht. Am Freitag haben wir die erste Wertung gewonnen und heute fehlte einfach das Glück." Mit seinem Schimmel Lyon blieb Peter Dieckmann im zweiten Umlauf fehlerfrei und verfehlte die Medaille knapp. "Am ersten Tag bin ich zu lässig geritten, sonst wäre ich heute vorne dabei gewesen", urteilte Dieckmann. Das Pferd ist gut gesprungen und wir sind noch harmonischer zusammengewachsen."

(domi)
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