Lokalsport Das Wunder von Hösel fällt aus

Ratingen · Der Bezirksligist verliert am letzten Spieltag gegen Eller und steigt in die Kreisliga A ab.

 Alexander Loepke liegt am Boden, Mark Rueber kratzt sich den Kopf - Aus der Traum, Hösel steigt in die Kreisliga ab.

Alexander Loepke liegt am Boden, Mark Rueber kratzt sich den Kopf - Aus der Traum, Hösel steigt in die Kreisliga ab.

Foto: Blazy Achim

Die Bezirksliga-Ära des SV Hösel ist vorbei. Die Blau-Weißen vom Neuhaus steigen nach neun Jahren in die Kreisliga A ab, denn das Heimspiel gegen Eller 04 ging 2:4 (1:1) verloren. Aber selbst ein Sieg an diesem letzten Spieltag hätte nichts mehr genutzt, denn Union Solingen gewann ihr Heimspiel gegen VfB Solingen und konnte so den knappen Vorsprung verteidigen und retteten sich auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Eine reelle Chance hatte der SV Hösel gegen die starken Elleraner kaum. Die Düsseldorfer hatten noch eine kleine Chance auf die Vizemeisterschaft, die sich aber ebenso zerschlug wie Hösels Nichtabstiegsträume. Denn Dabringhausen verteidigte Platz zwei und wird die Landesliga-Relegation spielen. So saßen die Gäste nach dem Abpfiff, obwohl sie ein gutes Spiel geliefert hatten, ebenfalls niedergeschlagen auf dem Höseler Kunstrasen. Von Siegesfreude keine Spur.

 Traueransprache: Trainer Christoph Höfig (rechts) versucht, seine Spieler wieder aufzubauen.

Traueransprache: Trainer Christoph Höfig (rechts) versucht, seine Spieler wieder aufzubauen.

Foto: Blazy Achim

Auch die Höseler lagen nach dem Abpfiff, einige Meter entfernt, niedergeschlagen auf dem Boden. Ein Abstieg schmerzt, ein Leben lag, wenn man Fußballer mit Herz ist. Und das sind diese Blau-Weißen. Sie lagen schon vor dem Rückrundenstart mit zehn Punkten im Hintertreffen, gaben trotzdem nie auf und hatten am Ende noch die Chance, den Abstieg abzuwenden.

Trainer Christoph Höfig: "Wir sind ja nicht erst jetzt gegen Eller abgestiegen. Eller war ungeheuer stark und darauf waren wir auch vorbereitet. Nun aber wird trotz Abstieg gefeiert. Uns gelang eine glänzende Rückrunde, und die muss jetzt belohnt werden. Denn wir schauen voraus." Manager Dirk Kiontke blickt bereits in die Zukunft: "Die neue eingleisige Kreisliga A startet mit 20 Mannschaften. Wir werden ein ganz starkes Team stellen. Ich habe schon mal ausgerechnet, was da an Siegprämien auf uns zukommt." Bei so viel Optimismus kann ja künftig nicht viel schiefgehen am Neuhaus.

Es sah auch lange Zeit gut aus für den SV Hösel, dem das 1:0 durch Florian Filter gelang. Philipp Rhoades gab einen Eckball herein, Eller bekam ihn nicht unter Kontrolle und Filter traf. Gleichzeitig lag Union Solingen 0:1 zurück.

Nun aber nahmen die Gäste dieses Spiel, sie waren vorher schon deutlich überlegen, viel ernster. Und bis zur Schlussphase lag Hösel 1:4 im Hintertreffen. Etwas Pech kam dazu, dass beim Stande von 1:1 kein Elfmeter für Florian Filter gepfiffen wurde (49.). Er lief in eine aussichtsreiche Schussposition, als Stefan Kratofiel ihn freispielen konnte. Aber der Pfiff blieb aus.

Immerhin gelang noch der zweite Ehrentreffer. Und den erzielte Benjamin Schröder. Der 27-Jährige hatte vorher schon in der Reserve gegen Breitscheid gespielt und alle vier Tore geschossen beim 4:2-Sieg. Da zeigte dieses Kraftpaket, das einst beim Wuppertaler SV in der Oberliga spielte, was er so drauf hat. Kiontke: "Wenn der Benjamin jetzt noch etwas abnimmt, dann wird der in der neuen Saison ein hoch interessanter Spieler."

Wenn das kein Ansporn ist - bisher spielte Schröder beim SVH als Hobby-Fußballer in der Regel in der 3. Mannschaft.

SV Hösel: Langer - Rhoades (77. Schröder), Michael und Mark Rueber, Loepke, Werntges, Steins (70. Woeste), Höfig (60. Abdal), Filter, Wagner, Kratofiel. Tore: 1:0 Filter (26.), 1:1 Oppong (39.), 1:2 Juki (55.), 1:3 Oppong (75.), 1:4 Gomez (87.), 2:4 Schröder (89.). Zuschauer: 350.

(w-m)
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