Lokalsport DEG verliert nach 2:0-Führung noch 2:3

Düsseldorf · 5278 Zuschauer sehen eine umkämpfte, aber spielerisch mäßige Partie. Der entscheidende Treffer für Augsburg fällt ganz spät.

 Die DEG musste sich gegen Augsburg ganz schön ins Zeug legen, ging aber am Ende doch leer aus.

Die DEG musste sich gegen Augsburg ganz schön ins Zeug legen, ging aber am Ende doch leer aus.

Foto: Horstmüller

Wenn ehemalige Spieler mit ihrem neuen Verein im ISS-Dome zu Gast sind, gibt es oft ein großes Hallo - nicht nur unter den Spielern, sondern auch mit Trainer, Betreuern und ehrenamtlichen Helfern.

Das war gestern anders. Michael Davies, der 2014 in Düsseldorf spielte und wegen Dopingverdachts gesperrt war, fand nicht jene Beachtung, die anderen Ex-DEG-Spielern regelmäßig zuteil wird. Die Atmosphäre um Davies war den winterlichen Temperaturen entsprechend - frostig. Das liegt natürlich daran, dass der 29 Jahre alte Amerikaner im Unfrieden geschieden ist und mit seinem ehemaligen Arbeitgeber sogar vor Gericht stand. Über Hamburg ist Davies inzwischen in Augsburg angekommen und auch wieder auf dem Leistungsniveau, das ihn in Düsseldorf ausgezeichnet hatte. Mit sechs Toren und 10 Vorlagen war der Stürmer viertbester Scorer der Augsburger Panther und hat so seinen Anteil daran, dass die Schwaben Tabellensechster sind.

Gestern kam ein Punkt dazu, denn er war am wichtigen 2:2 beteiligt. Am Ende gewannen die Panther gar mit 3:2 (0:0, 1:2, 2:0). Der entscheidende Treffer fiel 34 Sekunden vor Schluss nach einem groben Schnitzer von Chris Minard in der neutralen Zone. Der Sieg der Gäste war nicht unverdient, aber der Zeitpunkt des Siegtreffers überaus glücklich.

Weil Manuel Strodel passen musste, standen Trainer Christof Kreutzer zwölf Stürmer zur Verfügung. Strodel hatte am Freitag beim 3:1-Sieg in Schwenningen einen Schuss geblockt und eine Knöchelprellung am Fuß erlitten, der so stark geschwollen war, dass er in keinen Schlittschuh hinein kam. Heute soll er geröntgt werden, um einen Bruch auszuschließen. In der Abwehr war Henry Haase nach auskurierter Gehirnerschütterung wieder einsatzfähig, so dass sieben Verteidiger auf dem Eis standen.

Die erste große Chance hatten die Gäste, als Trevelyan allein vor dem Tor stand, aber über den Kasten schoss. Ein 97 Sekunden langes 5:3-Überzahlspiel bot den Augsburgern die zweite große Möglichkeit, in Führung zu gehen, doch es schweißte die Düsseldorfer Mannschaft auch zusammen. Um ein Haar wäre Edi Lewandowski gar ein Unterzahltor gelungen. Doch es ging torlos in die erste Pause, einer schnellen, aber über weite Strecken auch zerfahrenen Partie. Fünf Minuten nach Wiederbeginn fiel dann das ersehnte Führungstor. Drayson Bowman stand frei und nutzte die Gelegenheit.

"Wir stehen gut", meinte der verletzte Manuel Strodel und verbreitete Optimismus: "Wir gewinnen 3:0." Dass es kein Spaziergang werden würde, war klar, zumal sich die DEG in dieser Saisonphase, wo es nicht recht läuft, alles hart erarbeiten muss. Aber dazu ist die Mannschaft bereit, an der Einstellung mangelt es nicht. Die Rot-Gelben erarbeiteten sich ein Übergewicht und nutzten ihr Überzahlspiel zum 2:0 durch Maximilian Kammerer.

Erst eine umstrittene Bankstrafe ermöglichte Augsburg den Anschlusstreffer. "Schiri, du hast ein Tor gemacht", sangen die Fans. Und auch der Ausgleich kam mit freundlicher Unterstützung des Schiedsrichters zustande, der Tim Conboy vom Eis schickte, und weil er darüber lachte, gleich zehn Minuten länger. Die Partie stand auf des Messers Schneide, die Fans peitschten ihr Team nach vorne - ohne Erfolg.

(ths)
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