Lokalsport Der Kampf gegen die Wassermassen

Ratingen · Die Helfer des TV Ratingen waren im Starkregen im Dauereinsatz.

 Die Helfer des TV versuchten bei Dauerregen alles, um die Bahn für die Athleten wenigstens ansatzweise trocken zu halten.

Die Helfer des TV versuchten bei Dauerregen alles, um die Bahn für die Athleten wenigstens ansatzweise trocken zu halten.

Foto: Blazy Achim

Auf der Tartanbahn bildeten sich große Pfützen, in der Kurve des Ratinger Stadions versammelten sich die Zuschauer unter einem Meer aus Regenschirmen und Helfer sowie Kampfrichter des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) waren fast im Dauereinsatz. Der starke Regen am ersten Tag des Ratinger Mehrkampf-Meetings 2016 verlangte nicht nur von den Athleten und Athletinnen volle Konzentration, um trotz der schlechten Bedingungen einen reibungslosen Wettkampfablauf zu garantieren. "Bei so einem guten Teilnehmerfeld tut das Wetter natürlich weh. Aber es jammert niemand und es wird alles dafür getan, damit die Athleten trotzdem ihre Leistung bringen können", sagte DLV-Veranstaltungsdirektor Marco Buxmann.

Beim Hochsprung wärmten sich die Siebenkämpferinnen um Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill durch extra bereitgestellte Decken und Heizstrahler auf, während nach jedem Versuch die Anlaufspur mit Wasserwalzen trocken gefahren wurde. Und das war für ehrenamtliche Kampfrichter wie Dominik Fuck Schwerstarbeit. "Nach einer Zeit schmerzen die Waden einfach nur noch. Die Walze wiegt mit Wasser um die 60 Kilogramm und dann ist es irgendwann nur noch anstrengend", sagte der hauptberufliche Polizist. Bereits nach wenigen Metern war das rote Auffangbecken voll mit Wasser, das immer wieder auf dem Rasen im Stadion ausgeschüttet wurde. "Die Bedingungen waren für die Athleten furchtbar", sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska. "Allerdings kann man die Helfer des TV Ratingen nicht genug loben - sie haben alles getan, um den Sportlern zu helfen."

Auch beim Kugelstoßen der Zehnkämpfer griffen die Kampfrichter zu ausgefallenen Methoden. Der Ring, den die Sportler während eines Versuches nicht verlassen dürfen, wurde mit einem Laubbläser vom Wasser befreit. "Die Athleten sollen dadurch nicht wegrutschen und sich nicht verletzen", erklärt Fuck die beiden Maßnahmen. Insgesamt sei das Wetter in 20 Jahren an einem Meeting-Tag noch nie so schlecht gewesen, sagte Marion Weißhoff-Günther, Vorsitzende vom TV Ratingen. Weswegen die Tribüne mit 1500 Zuschauern auch vergleichsweise leer blieb. "Viele Zuschauer haben es sich beim Frühstück wohl noch anders überlegt."

Die Athleten trotzten dem Regen hingegen und lieferten reihenweise Bestleistungen ab. Allein beim Kugelstoßen der Männer schleuderten Arthur Abele, Kai Kazmirek, Patrick Scherfose und der Chilene Gonzalo Barroilhet die rund 7,3 Kilogramm schwere Kugel auf neue persönliche Bestwerte. Für Jennifer Oeser reichte es im Kugelstoßen und Hochsprung immerhin zu zwei neuen Saisonbestleistungen - auch wenn sie sich über das Wetter ärgerte. "Wir haben Sommer. Es kann immer mal regnen, aber das es den ganzen Tag durchregnet, ist schon bitter. Wir kämpfen hier alle um Punkte und Normen", sagte die Athletin. Das war noch vor dem letzten Ärger: Denn kurz vor den abschließenden Läufen am Sonntag setzte ein Wolkenbruch noch einmal das ganze Stadion unter Wasser.

(new)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort